Trump droht Assad: Fortsetzung möglich!
Damaskus.–Weniger als 24 Stunden nachdem US- Raketenschlag sind Kampfjets der Assad- Luftwaffe zu neuen Angriffen gegenOpposit ions kräftege startet– und zwar genau von jener Luftwaffenbasis, die die USA zerstört haben wollen!
Das Rollfeld war intakt geblieben – vermutlich aus Absicht, um Putin nicht in die Enge zu treiben. Allerdings lässt Trump drohen: „ Weitere Angriffe sind nicht ausgeschlossen, aber wir hoffen, dass sie nicht nötig sind.“
Karten im Syrien- Poker neu gemischt
Der US- Luftangriff gegen die syrischen Regierungskräfte hat die Karten in dem Bürgerkriegsland zwar neu gemischt, doch ein Sturz Assads bleibt unwahrscheinlich. Seit Monaten gab vor allem Russland als wichtigster Unterstützer des AssadRegimes den Ton in dem Konflikt an. Den USA – und Europa – blieb nur noch die Rolle als Zaungast, politisch und militärisch mit wenig Einfluss.
Russland und Syriens Regierungsstreitkräfte, die auch vom schiitischen Iran massiv unterstützt werden, konnten nicht zuletzt deswegen frei schalten und walten, weil sie mit keinerlei militärischer Reaktion der USA rechnen mussten. Seit langem schon greift die syrische Luftwaffe Zivilisten mit international geächteten Fassbomben an. UN- Ermittler bestätigten, dass in Rebellengebieten gezielt Kliniken bombardiert wurden und die Regierung mehrfach Chlorgas einsetzte. Doch der Westen beschränkte sich bisher auf scharfe Kritik.
Kreml durch US- Schlag ziemlich verunsichert
Seit dem Angriff am Freitagmorgen ist diese Vorhersehbarkeit der US- Reaktion nicht mehr gegeben, weder für Syriens autokratische Führung noch für Russland. Von jetzt an muss die Regierung in Damaskus doch mit Angriffen der Amerikaner rechnen, sollte sie nach USLesart weitere massive Ver- stöße begehen. Neue Giftgaseinsätze werden nicht geduldet.
So könnte sogar die Blockade der Genfer Friedensgespräche wieder gelöst werden, bei denen sich die Vertreter der syrischen Regierung bisher wenig geneigt zeigten, ernsthaft zu verhandeln. Schließlich sitzt Assad aufgrund russischer und iranischer Unterstützung und seit wichtigen militärischen Erfolgen derzeit wieder fest im Sattel. Im besten Fall könnte der Militärschlag der Diplomatie den Weg öffnen.
Präsident Trump spielt mit dem Feuer
Doch es zeichnen sich auch gegenteilige Szenarien ab, schließlich spielt Trump mit dem Feuer. Die Militärintervention verschärft die Konfrontation mit Russland, das in Syrien selbst Truppen im Einsatz hat. Hier kann eine Dynamik entstehen, die nicht mehr zu kontrollieren ist. Ein Zusammenstoß mit Moskaus Kräften eingeschlossen.