Schiefe Optik PISA
Die Ergebnisse der sogenannten „ PISA- Studie“länderintern zu vergleichen, halte ich für absolut unzulässig und keinesfalls repräsentativ. Hier werden Äpfel mit Birnen vermischt.
Grund dafür sind die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und die Herangehensweise in den teilnehmenden Ländern. Um eine Objektivierung der Testresultate und damit eine verwendbare Vergleichbarkeit zu erreichen, müssten die unterschiedlichen Schulsysteme diverser Staaten annähernd gleichgeschaltet werden, was wohl in der Praxis ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Während anderswo der Stellenwert der Tests beispielsweise durch das Abspielen der Landeshymne aufge- wertet wird, stellt das Absolvieren der Prüfungsaufgaben für unsere Jugendlichen in der Regel lediglich eine lästige Verpflichtung dar, der zumeist in keiner Weise die nötige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Auch die militärische Erziehung, die an „ graue Vorzeit“erinnert und in manchen Teilnehmerstaaten zur gelebten Realität gehört, sollte für unsere Schulen keinesfalls Vorbildwirkung besitzen. Die Heranreifenden sollen sich nach unserem Verständnis trotz aller negativen Begleitumstände, die unsere Gesellschaft beinhaltet, frei und ohne Zwänge selbstbewusst entwickeln können.
Schulen „ funktionieren“nicht an Standorten, wo PISA- Ergebnisse gute Werte zeigen, sondern dort, wo Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler an einem Strang ziehen und ein Klima des Wohlbefindens schaffen.