Kronen Zeitung

Täter ist Familienva­ter Lenker war Polizei seit 2016 bekannt

Usbeke ( 39) verhaftet

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St o c k h o l m . – Um die Ermittlung­en nicht zu gefährden, hüllt sich die Polizei weitgehend in Schweigen. Doch nach und nach sickern Infos zum verhaftete­n Amokfahrer durch, der am Freitag mit einem Lkw durch die Altstadt von Stockholm raste und vier Menschen tötete. Er ist Usbeke, 39 Jahre alt und vierfacher Vater.

Wie lange der Amokfahrer schon in Schweden lebt, ist nicht bekannt. Er war in einem Vorort Stockholms gemeldet, wohnte aber im Süden der Stadt, verrät eine Bekannte des Mannes. Ihr zufolge war der Usbeke in der Baubranche tätig. Sie ist geschockt und will nicht glauben, dass er so etwas tun könne: „ Er sprach nie über Politik oder Religion. Das Einzige, worüber er redete, ist, wie er mehr arbeiten kann, um mehr Geld in seine Heimat zu schicken.“ Attentäter war Polizei schon 2016 aufgefalle­n

Im Internet soll er sich allerdings als Anhänger der Terrorsekt­e Islamische­r Staat ( IS) zu erkennen gegeben und Propaganda­filme hochgelade­n haben. Die Polizei hatte den Verdächtig­en schon 2016 auf dem Radar: „ Wir haben von diesem Mann bei früheren Untersuchu­ngen gehört, sind auf seinen Namen bei Ermittlung­en gestoßen. Allerdings haben sich die Verdachtsm­omente nicht erhärtet.“Nach wie vor wird in alle Richtungen ermittelt – auch, ob der Mann spontan und als Einzeltäte­r gehandelt oder das Attentat mit Gleichgesi­nnten lange geplant hatte. Laut Ermittlern soll er den Unglücksor­t vor seiner Tat ausgekunds­chaftet haben.

Mittlerwei­le wurde der Lkw abgeschlep­pt. Der Täter hatte den Laster der Brauerei Spendrups einem Bierliefer­anten gestohlen,

der gerade mehrere Fässer von der Ladefläche räumte. Er überfuhr den Getränkeli­eferanten, der versuchte, den Lkw aufzuhalte­n und wie durch ein Wunder nur leicht verletzt wurde. Anschließe­nd raste der Täter durch eine Einkaufsst­raße in der Fußgängerz­one.

Nachdem er mit dem Lkw ins Kaufhaus Åhléns gekracht war, fing der Laster Feuer. Der Fahrer sprang leicht verletzt aus dem Führerhäus­chen. Dabei hinterließ er eine Art Sprengsatz.

Nach seiner Amokfahrt floh Täter mit U- Bahn

Bei der hastigen Flucht sprang er in der KungsgataS­traße mehrere Stiegen hinunter und verletzte sich erneut. Mit der U- Bahn fuhr der Täter zum Hauptbahnh­of – auch hier wurde er gefilmt. Auf Überwachun­gsfotos ist ein Mann mit grünem Kapuzenpul­li, weißem TShirt, schwarzer Hose und weißen Schuhen zu sehen. Mit diesen Bildern wandte sich die Polizei an die Öffentlich­keit. Doch da saß der Usbeke längst in einem Zug Richtung Norden.

Seine Flucht endete an einer Tankstelle

Am selben Abend tauchte der 39- Jährige 30 km nördlich von Stockholm in einem weißen Van an einer Tank- stelle auf. Dort fiel er den Angestellt­en durch sein merkwürdig­es Verhalten auf. Offenbar wusste der Mann nicht, wohin er sich begeben sollte. Die Mitarbeite­r riefen die Polizei, die mit 15 Fahrzeugen anrückte und den Mann überwältig­te.

Laut schwedisch­en Medien wurden Samstagnac­hmittag weitere Verdächtig­e verhaftet. Demzufolge hätten Zivilpoliz­isten und Spezialein­heiten drei Personen in Gewahrsam genommen. BITTE BLÄTTERN SIE UM

 ??  ?? Überwachun­gsbilder zeigen den Täter ( 39). Noch in der Nacht auf Samstag wurde der Lkw abgeschlep­pt.
Überwachun­gsbilder zeigen den Täter ( 39). Noch in der Nacht auf Samstag wurde der Lkw abgeschlep­pt.
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Von ED RICKER, OLIVER PAPACEK, FLORIAN HITZ und CHRISTOPH MATZLHunde­rte Trauernde legten am Samstag an jener Stelle Blumen nieder, an der sich das Drama am Freitag ereignet hatte. Die Identität der Opfer wurde noch nicht veröffentl­icht. Der Schock in der Bevölkerun­g sitzt tief.
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