Kronen Zeitung

Wahre Helden

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Sie hätte zu einem Symbol der Hoffnung werden können, die 31- jährige Rumänin, die bei dem Anschlag in London in die Themse geschleude­rt worden war und seitdem um ihr Leben gekämpft hatte. Die Rumänin feierte in London den Geburtstag ihres Freundes. Und er wollte ihr an diesem Tag einen Antrag machen. Wir alle hätten gerne von einem Happy End im Antlitz des Terrors gehört. Dass der Freund seinen Antrag nachholen kann. Doch die Frau hat es nicht geschafft, sie ist am Donnerstag gestorben.

Nur einen Tag nach ihrem Tod begann der Horror in Stockholm von Neuem. Und das weltweite Netz derer, die durch Schmerz und Trauer verbunden sind, wird größer. Walter Benjamin gehört dazu. Er wollte seine Familie in Israel besuchen, doch eine Bombe auf dem Flughafen Brüssel raubte ihm ein Bein. Auf Facebook unterstütz­ten ihn Tausende bei der langen Genesung.

Auch Antoine Leiris schrieb sich den Schmerz und die tiefe Trauer im Alltag mit seinem kleinen Sohn in dem berührende­n Essay „ Meinen Hass bekommt ihr nicht“von der Seele, nachdem seine Frau im Pariser Bataclan erschossen wurde.

Über die Täter, die in ihrem erbärmlich­en Dasein zu grausamen Helden werden wollen, erfahren wir viel. Nur wenig über die Opfer und Angehörige­n. Einfach weitermach­en, wie es immer heißt, geht für sie nicht, wahrschein­lich nie wieder. Doch ihr Kampf zurück ins Leben ist die wahre Heldentat.

Franziska Trost, Barbara Kneidinger, Irina Lino, und Conny Bischofber­ger schreiben abwechseln­d in der „ Krone“, was sie bewegt.

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