Auf dem Weg in die Zukunft
Jerusalem . – „ Elegant, sicher, hoch technologisch“– Ziv Aviram, Mitbegründer der Technologiefirma Mobileye, gerät ins Schwärmen, wenn er vom selbst fahrenden Auto, das sein Unternehmen entwickelt hat, berichtet. Der Boden für solch ein innovatives Projekt könnte kaum besser sein, Israel ist im Bereich Forschung und Start- up absolute Spitzenklasse.
Und das kommt nicht von irgendwoher. Israel hat die höchste Forschungsquote der Welt, es wird viel investiert, aber es kommt auch viel dabei heraus. Natürlich hat das auch zu einem großen Teil mit der Rüstung und dem Militär zu tun, zahlreiche Entwicklungen haben ihren Ursprung in der Armee.
Aber es gibt auch einen anderen Grund für den Erfolg Israels als Start- up- Paradies und internationales Vorzeigemodell. Hier laufen jede Menge Leute mit guten und verrückten Ideen herum, und diese bekommen auch Geld für ihre Projekte, wird jenen erzählt, die sich hier etwas abschauen wollen. „ Man darf auch einmal scheitern und verliert nicht gleich sein Gesicht, wenn etwas nicht funktioniert. Das Prinzip lautet: immer wieder versuchen“, so Ziv Aviram.
Privates Kapital und regionale Schwerpunkte
Freilich kann das israelische Modell, das auch sehr auf Eliten setzt, nicht eins zu eins in Österreich kopiert werden. Aber es gibt durchaus Ansätze, die bei uns übernommen werden könnten. Etwa, dass bei der Forschung das Beste zählt, die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen und dass es nicht ohne privates Kapital geht. Auch regionale Schwerpunkte führen in Israel zum Erfolg.
„ Wir müssen das entsprechende Umfeld schaffen, damit die Unternehmen in Österreich bleiben“, sagt Bundeskanzler Christian Kern. Und Österreich müsse darauf schauen, in bestimmten Sektoren Weltklasse zu werden, damit auch die Investoren kommen. „ Bei der Umwelttechnologie sind wir dabei auf einem guten Weg“, betont der Kanzler.
Ob ihm allerdings die Probefahrt mit dem selbst fahrenden Auto in Jerusalem so richtig gefallen hat, war seinem Gesichtsausdruck nicht zu entnehmen.