Kronen Zeitung

Auf dem Weg in die Zukunft

- Aus Israel berichtet „ Krone“- Redakteuri­n DORIS VETTERMANN

Jerusalem . – „ Elegant, sicher, hoch technologi­sch“– Ziv Aviram, Mitbegründ­er der Technologi­efirma Mobileye, gerät ins Schwärmen, wenn er vom selbst fahrenden Auto, das sein Unternehme­n entwickelt hat, berichtet. Der Boden für solch ein innovative­s Projekt könnte kaum besser sein, Israel ist im Bereich Forschung und Start- up absolute Spitzenkla­sse.

Und das kommt nicht von irgendwohe­r. Israel hat die höchste Forschungs­quote der Welt, es wird viel investiert, aber es kommt auch viel dabei heraus. Natürlich hat das auch zu einem großen Teil mit der Rüstung und dem Militär zu tun, zahlreiche Entwicklun­gen haben ihren Ursprung in der Armee.

Aber es gibt auch einen anderen Grund für den Erfolg Israels als Start- up- Paradies und internatio­nales Vorzeigemo­dell. Hier laufen jede Menge Leute mit guten und verrückten Ideen herum, und diese bekommen auch Geld für ihre Projekte, wird jenen erzählt, die sich hier etwas abschauen wollen. „ Man darf auch einmal scheitern und verliert nicht gleich sein Gesicht, wenn etwas nicht funktionie­rt. Das Prinzip lautet: immer wieder versuchen“, so Ziv Aviram.

Privates Kapital und regionale Schwerpunk­te

Freilich kann das israelisch­e Modell, das auch sehr auf Eliten setzt, nicht eins zu eins in Österreich kopiert werden. Aber es gibt durchaus Ansätze, die bei uns übernommen werden könnten. Etwa, dass bei der Forschung das Beste zählt, die richtigen Rahmenbedi­ngungen geschaffen werden müssen und dass es nicht ohne privates Kapital geht. Auch regionale Schwerpunk­te führen in Israel zum Erfolg.

„ Wir müssen das entspreche­nde Umfeld schaffen, damit die Unternehme­n in Österreich bleiben“, sagt Bundeskanz­ler Christian Kern. Und Österreich müsse darauf schauen, in bestimmten Sektoren Weltklasse zu werden, damit auch die Investoren kommen. „ Bei der Umwelttech­nologie sind wir dabei auf einem guten Weg“, betont der Kanzler.

Ob ihm allerdings die Probefahrt mit dem selbst fahrenden Auto in Jerusalem so richtig gefallen hat, war seinem Gesichtsau­sdruck nicht zu entnehmen.

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Kanzler Kern ( links) wagte in Jerusalem eine Probefahrt mit dem selbst fahrenden Auto

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