„ Im Kampf ist keiner alleine“
Wa r s c h a u / A u s c h w i t z . – „ Niemals wieder!“– das ist die Botschaft, die am Holocaust- Tag in die Welt getragen werden muss. Ganz besonders auch in Auschwitz und Birkenau, den beiden Nazi-KZs, die zum Synonym geworden sind für den Massenmord an sechs Millionen Juden und Millionen anderen unschuldigen Menschen. Und genau das passiert hier seit 1988 jedes Jahr beim „ Marsch der Lebenden“. . .
Mehr als 10.000 Menschen sind es heuer, die die gut drei Kilometer vom KZ Auschwitz in das Todeslager Birkenau zu Fuß zurücklegen, um damit aufzuzeigen, dass niemals vergessen werden darf. „ Wenn wir hier gemeinsam marschieren“, sagt Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich, „ dann ist das ein Zeichen, dass keiner alleine ist im Kampf für eine bessere Welt.“
Aus Österreich sind mehr als 560 Schüler dabei, Klassen aus insgesamt 13 Schu- len aus dem ganzen Land, mitfinanziert vom Unterrichtsministerium und vor allem durch private Spendern. Eine Konfrontation mit dem Horror, die schlimmer nicht sein könnte. Und gleichzeitig das Erleben des kollektiven Gedenkens sowie des Aufschreis gegen Hass, Rassismus, Antisemitismus und Populismus, das Gemeinschaft und Frieden stiftet. Sicherlich prägend für diese jungen Menschen, an denen es liegt, die Welt der Zukunft zu gestalten.
„ Wir als Gesellschaft dürfen nie vergessen“, sagt Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, die gemeinsam mit der Kultusgemeinde als Gastgeberin der österreichischen Delegation fungiert. „ Die Zahl der Überlebenden nimmt ständig ab. Wir müssen ihre Erinnerung bewahren.“
Bildung ist der wichtigste Schritt in diese Richtung. Bildung, die, wie der Präsident des Marsches der Lebenden, Schmuel Rosenmann, sagt, in erster Linie einen Zweck verfolgen muss: die Herzen der Menschen zu öffnen für Respekt für jedes menschliche Leben. „ Dann“, sagt Oskar Deutsch, „ werden Hass und Intoleranz niemals gewinnen.“