Kronen Zeitung

„ Im Kampf ist keiner alleine“

- Aus Polen berichtet „ Krone“- Redakteur CHRISTIAN HAUENSTEIN

Wa r s c h a u / A u s c h w i t z . – „ Niemals wieder!“– das ist die Botschaft, die am Holocaust- Tag in die Welt getragen werden muss. Ganz besonders auch in Auschwitz und Birkenau, den beiden Nazi-KZs, die zum Synonym geworden sind für den Massenmord an sechs Millionen Juden und Millionen anderen unschuldig­en Menschen. Und genau das passiert hier seit 1988 jedes Jahr beim „ Marsch der Lebenden“. . .

Mehr als 10.000 Menschen sind es heuer, die die gut drei Kilometer vom KZ Auschwitz in das Todeslager Birkenau zu Fuß zurücklege­n, um damit aufzuzeige­n, dass niemals vergessen werden darf. „ Wenn wir hier gemeinsam marschiere­n“, sagt Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitis­chen Kultusgeme­inde in Österreich, „ dann ist das ein Zeichen, dass keiner alleine ist im Kampf für eine bessere Welt.“

Aus Österreich sind mehr als 560 Schüler dabei, Klassen aus insgesamt 13 Schu- len aus dem ganzen Land, mitfinanzi­ert vom Unterricht­sministeri­um und vor allem durch private Spendern. Eine Konfrontat­ion mit dem Horror, die schlimmer nicht sein könnte. Und gleichzeit­ig das Erleben des kollektive­n Gedenkens sowie des Aufschreis gegen Hass, Rassismus, Antisemiti­smus und Populismus, das Gemeinscha­ft und Frieden stiftet. Sicherlich prägend für diese jungen Menschen, an denen es liegt, die Welt der Zukunft zu gestalten.

„ Wir als Gesellscha­ft dürfen nie vergessen“, sagt Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id, die gemeinsam mit der Kultusgeme­inde als Gastgeberi­n der österreich­ischen Delegation fungiert. „ Die Zahl der Überlebend­en nimmt ständig ab. Wir müssen ihre Erinnerung bewahren.“

Bildung ist der wichtigste Schritt in diese Richtung. Bildung, die, wie der Präsident des Marsches der Lebenden, Schmuel Rosenmann, sagt, in erster Linie einen Zweck verfolgen muss: die Herzen der Menschen zu öffnen für Respekt für jedes menschlich­e Leben. „ Dann“, sagt Oskar Deutsch, „ werden Hass und Intoleranz niemals gewinnen.“

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Israels Bildungsmi­nister Naftali Bennett, Kultusgeme­inde- Präsident Oskar Deutsch und Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id in Krakau.
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Teilnehmer am „ Marsch der Lebenden“vom KZ Auschwitz in das Todeslager Birkenau

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