Kronen Zeitung

Gegen die Besserwiss­er

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Beim Kampf um den Einzug in die Hofburg schied Rudolf Hundstorfe­r im April 2016 schon im ersten Wahlgang aus. Heute ist er dennoch Präsident. Sogar vierfacher: Beim Wiener Handball- Verband, beim Kuratorium des Österreich­ischen Gesellscha­fts- und Wirtschaft­smuseums, beim Verein „ Wider die Gewalt“und vor allem bei der Bundes- Sportorgan­isation.

In dieser Funktion hatte der 65- Jährige einen schweren Fehler zu korrigiere­n, der noch vor seiner Amtszeit passiert war. Jenen nämlich, dass man keinen Vertreter des Skiverband­es, der bekanntlic­h der erfolgreic­hste im Land ist, ins Präsidium der BSO gewählt hatte. Ein Affront, der in vielen Bereichen des österreich­ischen Breiten- und Spitzenspo­rts einen Aufschrei der Entrüs- tung zur Folge hatte. Und der von Hundstorfe­r auch nicht so rasch rückgängig zu machen ist. Dennoch kann er jetzt verkünden: „ Mit dem Skiverband ist alles geklärt!“

Zwar sitzt dieser weiterhin nicht im Präsidium, dafür soll der Winterspor­t im neuen Sportförde­rungsgeset­z, das noch dieses Jahr verabschie­det werden soll, in einer Form mitwirken können, die auch ÖSV- Boss Peter Schröcksna­del zufrieden stellt. Sozusagen ein sportliche­r Schultersc­hluss der beiden mächtigen Präsidente­n.

Die abgesehen von der neuen Einigkeit noch eines gemeinsam haben: Schröcksna­del präsentier­t bereits morgen die große Reform seines Verbandes, um in Zukunft vielleicht sogar noch erfolgreic­her zu sein als bisher. Und Hundstorfe­r ist bewusst, dass es auch gilt, im gesamten Sport alte, verkrustet­e Strukturen endlich aufzulösen oder zumindest zu modernisie­ren. Er wird sich dabei mit zahlreiche­n Apparatsch­iks, Sesselkleb­ern, Wichtigtue­rn, Besserwiss­ern, Selbstdars­tellern und so weiter konfrontie­rt sehen. Aber ihm ist zuzutrauen, dass er sich gegen sie alle durchsetzt: Im Sinne des österreich­ischen Sports.

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BSO- Präsident Hundstorfe­r
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ÖSV- Präsident Schröcksna­del
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