„ Wir kaufen ihr noch immer Geschenke zum Geburtstag“
Interview mit Eltern der vermissten Madeleine McCann:
L on d o n . – Milchzähne. Blaue, neugierige Augen. Blonde Stirnfransen. Das Foto der 3- jährigen Madeleine McCann ging am 3. Mai 2007 um die Welt. An diesem Tag verschwand das Mädchen spurlos bei einem Portugal- Urlaub. Heute gilt es als bekannteste Vermisste der Welt. Zum zehnten Jahrestag gaben ihre Eltern dem TV- Sender BBC ein berührendes Interview.
Ein Kinderzimmer voll ungeöffneter Geschenke. Und zwei Eltern, deren Leben sich seit zehn Jahren unentwegt um eine einzige Fra- ge dreht: Wo ist unsere Tochter? Wo ist Maddie?
Am 12. Mai würde das Mädchen 14 Jahre alt werden. Wie auch schon in den vergangenen zehn Jahren werden ihre Eltern ein Geschenk aussuchen. Es ist ein Ritual, mit dem die beiden den Verlust ihres Kindes kompensieren. „ Wir kaufen noch immer Geschenke für unsere Tochter zu Weihnachten und zum Geburtstag. Ich mache mir viele Gedanken, darüber, wie alt sie ist und was ihr auch dann noch gefallen würde, wenn wir sie wieder finden“, erklärt Kate McCann im BBC- Interview. Und Ehemann Gerry bekräftigt: „ Es gibt keinen Beweis, dass Madeleine tot ist.“
Seit 2011 ermittelt Scotland Yard im Fall der verschwundenen Maddie. 13 Millionen Euro kosteten alleine die britischen Ermittlungen. Im März bewilligte das Innenministerium Geld für weitere sechs Monate.
Entführt, getötet, am Leben? All das ist ungewiss. Laut Polizei verfolge man derzeit eine wichtige Spur: „ Es gibt Goldstücke an Informationen, die zu einer Lösung führen könnten.“