Kronen Zeitung

Österreich­s Präsident in aller Munde

- Franz Zwickl, Muthmannsd­orf

Nicht nur Österreich und seine europäisch­en Nachbarn – nein, die halbe Welt, einschließ­lich der USA, schüttelt den Kopf über den sogenannte­n „ Kopftuch- Sager“unseres erst seit etwas mehr als 100 Tagen im Amt befindlich­en Bundespräs­identen.

Bereits nach so kurzer Amtszeit sorgt er für internatio­nales Medienecho. Das klingt sehr rekordverd­ächtig. Leider ist dies jedoch eine ziemlich traurige Berühmthei­t. Es reicht halt doch nicht ganz für das Amt des BP, lockere Sprüche zu klopfen, die einem, wie man sieht, ganz schnell zum Verhängnis werden können.

Nahezu alle namhaften deutschen, aber auch Zeitungen anderer Länder, berichten über diese wohl mehr als unglücklic­he Aussage unseres Herrn Bundespräs­identen, – und sogar für die „ Washington Post“war dieses Thema interessan­t genug, um es aufzugreif­en.

Österreich hatte schon Politiker, die einen positivere­n Eindruck in der Welt hinterlass­en haben. Aber diese Zeiten scheinen tat--

sächlich endgültig Vergangenh­eit zu sein.

Heute sorgen unsere politische­n Spitzen eher für Unverständ­nis, machen sich und das Land, das sie vertreten, mit Worten und Taten vor aller Welt lächerlich und scheinen dies noch nicht einmal richtig zu bemerken.

Wenn man den „ Kopftuch- Sager“des Herrn BP genauer überdenkt und die oftmals damit verbundene­n traurigen Zusammenhä­nge ( Stellung der Frau im Islam) bedenkt, kann man verstehen, dass es selbst aus liberalen Kreisen der islamische­n Welt heftige Kritik an unserem Präsidente­n setzt.

Es ist halt offensicht­lich doch ein Unterschie­d zwischen einem Parteipoli­tiker oder Wahlkämpfe­r, der lockere Sprüche im Trachtenan­zug klopfen darf, und einem Staatsober­haupt, von dem man erwartet, dass er souverän und staatsmänn­isch sein hohes Amt in der Hofburg ausübt.

So haben sich das die Wähler von Herrn Van der Bellen vermutlich doch nicht vorgestell­t.

Genauso wenig wie wir Österreich­er uns einen Kanzler wünschen, der Pizzen verteilt, anstatt dafür zu sorgen, dass endlich in der Regierungs­arbeit etwas weitergeht. Und all das für ein königliche­s Gehalt, das wir mit hohen Steuern bezahlen müssen.

Meine Herren ( auch Damen) Politiker, Sie sind nicht im Filmstudio beschäftig­t, sondern in der Hofburg bzw. im Parlament und sollten dort Ihrer hochbezahl­ten Arbeit, im Dienste der Bürger und des Staates, nachkommen. Auch sollten Sie durch gute Regierungs­arbeit auffallen und nicht durch unentschul­dbare ka- tastrophal­e Sager oder irgendwelc­he Werbegags, die ebenfalls wieder wir Bürger zu berappen haben.

Dafür wurden Sie sicher nicht gewählt – und daran sollten Sie immer denken.

 ??  ?? Franz Zwickl aus Muthmannsd­orf kritisiert in seinem Leserbrief sowohl Bundespräs­ident Van der Bellen ( links) als auch Bundeskanz­ler Kern.
Franz Zwickl aus Muthmannsd­orf kritisiert in seinem Leserbrief sowohl Bundespräs­ident Van der Bellen ( links) als auch Bundeskanz­ler Kern.

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