La Première Madame
Einbreites Lächeln, eine blonde Löwenmähne, schicke Kleidung: Brigitte Macron hatte sich seinerzeit scheiden lassen, um Emmanuel zu heiraten, und hatte im Wahlkampf dicht an seiner Seite gestanden. Jetzt ist sie die „ Première Dame“Frankreichs.
Das Paar ist in jeglicher Hinsicht ungewöhnlich. Da ist zunächst der Altersunterschied von 25 Jahren. Sie lernten sich im nordfranzösischen Amiens kennen, in der von Brigitte geleiteten Theatergruppe eines katholischen Gymnasiums.
Macron verlässt dann als 17- Jähriger die enge Provinzstadt und schließt seine Schulzeit in Paris ab. „ Sie hatte damals drei Kinder und einen Ehemann“, berichtet er rückblickend in seinem Buch „ Révolution“. „ Ich war meinerseits Schüler und nichts mehr.“
Es dauerte bis 2007, bis die beiden heirateten – 15 Jahre nach ihrem ersten Kennenlernen. Die aus der konservativen, alteingesessenen Schokoladendynastie Trogneux stammende Brigitte habe zuvor den Tod ihrer Eltern abgewartet, berichtet die Journalistin Alix Bouilhaguet in ihrem Buch „ Le Couloir de Madame“.
Macron und seine Frau überwanden hohe Hürden, bevor ihre Beziehung möglich und akzeptiert wurde. „ Unsere Geschichte hat uns einen hartnäckigen Willen eingehämmert, nichts dem Konformismus zu überlassen (...)“, resümiert der Kandidat.
Für Erstaunen sorgt auch die glamouröse Seite des Paares. Die Macrons ließen sich in People- Magazinen in Strandkleidung ablichten. „ Bibi“und „ Manu“treffen in der Hauptstadt die feine Gesellschaft aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Showbusiness, im Jargon nur das „ Tout- Paris“genannt.
Macron wäre nicht Macron, würde er sich nicht schon Gedanken über die Zukunft im Élyséepalast gemacht haben. Brigitte soll eine offizielle Rolle bekommen, aber ohne Bezahlung. Der Senkrechtstarter strebt ein Statut für den Partner des Präsidenten an, also für die „ Première Dame“oder den „ Premier Homme“.
Bisher ist die Rolle rechtlich nicht festgelegt. Das mag auch dazu geführt haben, dass in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel Privates aus dem Élysée- Palast an die Öffentlichkeit gelangte.