So nimmt die Stadt Wiener Autofahrer beim Parken aus
Drei Beispiele, warum das aktuelle System viele verärgert
Unterschiedliche Zonen, Ausnahmen von der Ausnahme, Anrainerparken & Co.: Der Rechnungshof übte harte Kritik an der komplizierten Wiener Parkraumbewirtschaftung. ÖAMTC und ARBÖ fordern radikale Neuerungen. Die „ Krone“zeigt an drei Beispielen, warum das aktuelle System so viele Autofahrer verärgert.
Fall 1: Hafnermeister Peter Kluhs hat für seinen Firmen- Lkw ein Unternehmerpickerl und löst Tagespauschalkarten. Bei einer Baustelle im 10. Bezirk wurde er dennoch bestraft. Eine Ausnahme von der Ausnahme. An welcher Ecke der Stadt er stehen darf, ist nämlich penibel geregelt. Auf 16 (!) Seiten von der MA 65. Kluhs: „ Da kennt sich keiner mehr aus.“Auch der Wirtschaftsbund fordert rasch eine Vereinfachung.
Fall 2: Gerda Diener holte ihren behinderten Sohn vom Sportplatz ab. Dabei fasste sie gleich zwei Strafen mit 210 Euro aus. Ein Anrainer hat sie angezeigt, weil sie den Motor laufen ließ („ es war kalt, und ich habe geheizt“) und angeblich eine Zigarette aus dem Fenster geworfen habe. Sie bestreitet das, muss trotzdem zahlen.
Fall 3: Ein Grenzfall, der die Härte der Parksheriffs zeigt. Pensionist Anton Mach entwertete um 16 Uhr einen Zwei- Stunden- Parkschein um 4,20 Euro. In der Eile vergaß er die Minutenangabe. Um 16.23 Uhr steckte schon der Strafzettel an der Scheibe. „ Das ist brutal“, so der Betroffene.