Die Zentralmatura
Das politische Establishment feiert die Zentralmatura wie eine allseits gelungene Bildungsreform.
Doch wann ist die ZM wirklich als erfolgreich anzusehen? Wenn die Lehrer weniger Aufwand mit standardisierten Aufgaben und Beispielen haben? Wenn die ausarbeitenden Stellen diskret wie Geheimdienste arbeiten, kein einziger Buchstabe nach außen dringt und das Schwindelpotenzial gegen null tendiert? Wenn das Niveau so tief sinkt, dass gleichermaßen alle, die antreten, eine positive Note bekommen und die Stunde der Wahrheit erst an den Universitäten oder beim Berufseintritt anbricht? Oder wenn man die Latte so hoch legt, dass ein Großteil der Kandidaten durchfällt, aber der Rest nobelpreisverdächtig ist?
Vermutlich dann, um die eingangs gestellte Frage zu beantworten, wenn sich die Hochschulen nicht mehr mit Zutrittstests schützen müssen oder die Maturanten bei der Suche nach einem ausbildungsadäquaten Job keine wirklichen Probleme haben. Mag. Martin Behrens, Wien in der Hofburg eingesperrt hat, wird VdB enden, wenn er nicht klar zugibt, fallweise Blödsinn geredet zu haben. Niemand ist unfehlbar und darf auch exkulpiert werden.
Ob der alte Mann in der Hofburg deswegen jetzt unter einem angekratzten Image leidet, ist nicht überliefert, aber wenn er sich denken sollte: „ Rutschts mir doch alle den Buckel runter“, könnte man ihn durchaus verstehen. Gerhard Mikuskovics, Wien