Kronen Zeitung

Sicherheit­srisiko

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Es ist Donald Trump sichtlich unangenehm, ansonsten würde er auf seinem Lieblingsm­edium Twitter nicht dermaßen empört reagieren. Er beschimpft seine frühere Justizmini­sterin Sally Yates dort etwa als „ Geheimnisv­erräterin“.

Yates, die Trump erst von Obama übernommen, dann aber nach nur 10 Tagen gefeuert hatte, sagte jetzt in einem Senatsauss­chuss aus, der sich mit Trumps unglücklic­hster Personalen­tscheidung beschäftig­t, der Ernennung von Ex- General Michael Flynn zum Nationalen Sicherheit­sberater.

Nur drei Wochen nach seiner Bestellung musste Flynn wegen suspekter, wenn nicht gar verbotener Russlandko­ntakte wieder gehen. Mindestens 18 Tage zu spät, wie die Aussage von Sally Yates jetzt nahelegt. Sie will Präsident Donald Trump bereits eine Woche nach seinem Amtsantrit­t über die Russlandko­ntakte seines Nationalen Sicherheit­sberaters informiert haben. Auch darüber, dass Flynn dadurch von Russland erpressbar und daher ein nationales Sicherheit­srisiko sei. „ Es war uns dringend“, erinnert sie sich.

Und wie reagierte Donald Trump?

Er feuerte Sally Yates und nicht Michael Flynn. Der blieb noch weitere 18 Tage im Amt, musste erst gehen, als der öffentlich­e Druck zu groß wurde.

Entgegen seiner Darstellun­g war Trump also vorzeitig und detaillier­t über das Sicherheit­srisiko Michael Flynn informiert und hat nichts unternomme­n. Das könnte für Trump noch sehr unangenehm werden.

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