20.000 Türken auf Liste mit Doppelpässen?
Asylansturm nach Putsch von Soldaten und Diplomaten in Deutschland FPÖ gibt Wählerverzeichnis den Behörden:
Während Deutschland seit dem Putsch in der Türkei als Zufluchtsort für in Ungnade gefallene Diplomaten oder Soldaten gilt, bleibt in Österreich die Zahl der türkischen Asylanträge gering. Indes geht aber die Aufregung bei uns um illegale Doppelstaatsbürger weiter. Die FPÖ übergibt ihre Liste an die Sicherheitsbehörden.
Auf dem Wählerevidenzverzeichnis von Türken in Österreich stehen 100.000 Namen. Neben Politikern auch jener eines bekannten Fußballspielers, ganz legal ein Doppel- Staatsbürger. Laut den Freiheitlichen hätte ein Informant weitere Indizien für die Echtheit der Dokumente geliefert. Demnach dürften rund 20.000 – also jeder Fünfte – „ Scheinstaatsbürger allein in Ostös- terreich sein“, so Strache. Die FPÖ will nun die brisante Liste den Sicherheits- behörden übergeben. Länder und Innenministerium müssten jeden einzelnen Fall – rückwirkend bis zum Jahr 2000 – überprüfen. Bis dahin soll die Verleihung von Staatsbürgerschaften gestoppt werden.
Ein zweites ( diplomatisches) Problem dürfte hingegen nun unser Nachbarland betreffen. Deutschland verzeichnet seit dem Putsch in der Türkei einen Anstieg von Asylgesuchen türkischstämmiger Soldaten und Diplomaten. In Österreich sind die Zahlen vergleichsweise gering: jeden Monat beantragen hierzulande im Durchschnitt 30 Türken zumeist politisches Asyl.