Die Galle ansteuern
Den Augentrost mitnehmen
Des Menschen äußeres Erscheinungsbild kann uns durchaus beeindrucken. Das gilt nicht nur für das gezielte Einsetzen von Models und Promis in der Werbung jeglicher Art. Wir selbst sind in der Regel froh, wenn uns ein sympathisches Gegenüber begegnet. Aber die Hülle ist nicht alles. Schauen wir uns diesbezüglich ein spezielles Heilkraut an.
Der Augentrost ( Euphrasia officinalis) erweckt aufs Erste den Anschein, nichts mit inneren Vollzügen unserer Physis zu tun zu haben. Wie die Bezeichnung dieses Gewächses verrät, kennt die jahrhundertelange Erfahrung der Naturheilkunde seine Verwendung eher im Zusammenhang mit den Sehinstrumenten un- seres Körpers. Der Grund dafür lag auch darin, dass die Blüten des Krautes einen koketten Augenaufschlag eines menschlichen Gesichtes darstellen. Doch einfach nur lieb dreinzuschauen genügt auch hier nicht. Wenden wir uns besser dem Verborgenen zu. All das, was unsichtbar seinen Dienst vollzieht, be- kommt meist erst Beachtung, wenn es irgendwo zwickt oder Schmerzen zu verzeichnen sind. Die Galle verdient unter diesem Aspekt daher ebenso unsere sorgende Zuwendung wie die Haut unseres Antlitzes, die im Regelfall für alle sichtbar ist.
Die Inhaltsstoffe des Augentrostes sind durchaus auch dafür vom Schöpfer so in diesem Kraut angelegt worden, dass sie obendrein der Verdauungsdrüse gute Dienste erweisen können. Und deshalb darf man ruhig schon eine Vorsorge treffen, bevor man mit den allzu bekannten Symptomen konfrontiert wird, die eine Kolik oder das Bilden von sogenannten Gallensteinen mit sich bringen.