Julia wird zur Puppe
Josefstadt: Wulfs „ Romeo & Rosalinde“
In dem wohl berühmtesten Theaterstück der Welt – William Shakespeares „ Romeo & Julia“– geht es um Liebe und Hass, Leben und Tod, Frieden und Krieg. Auf der Probebühne des Theaters in der Josefstadt wählen vier Max- Reinhardt- Seminaristen in der Regie von Meo Wulf einen postmodernen Zugriff auf den Stoff.
Schauspieler und Josefstadt- Ensemblemitglied Meo Wulf schloss sein Schauspielstudium 2016 ab und war im Herbst beim Nestroypreis für den besten männlichen Nachwuchs nominiert. Aktuell beeindruckt er am Theater in der Josefstadt in „ Die Verdammten“und als Partner von Erni Mangold in „ Harold und Maude“.
Nun erzählt er an zwei Abenden ( noch am Freitag 12. Mai) auf der Probebühne im Theater in der Josefstadt seine Fassung von „ Romeo und Julia“– und kleidet die bekannteste Liebesgeschichte der Welt in ein neues Gewand: Meo Wulf stellt bei „ Romeo & Rosalinde“die Geschlechterverhältnisse auf den Kopf. So wird „ Julia“zur Puppe und „ Romeo“ist vor allem in sich selbst verliebt.
Die Probebühne bietet genau den richtigen Rahmen, um diese interessante Herangehensweise imposant darzustellen. Im schlichten Bühnenraum ( Christian Dillner) packen die vier Reinhardt- Seminaristen das Publikum von Beginn an: Josephine Bloéb ( Lady Capulet), Philip Leonhard Kelz ( Lord Montague/ Mercutio/ Amme), Carolin Knab ( Rybalt/ Pater) und Meo Wulf ( Romeo/ Paris) erweisen sich hierbei als hervorragende Schauspieler. Einfach großartig!