Jetzt oder nie: Kommt Jungstar Sebastian Kurz als ÖVP- Chef?
Großer Druck auf Außenminister Er muss Farbe bekennen
Wi e n . – Er gilt als Kronprinz, als Trumpf- Ass, als Zukunftshoffnung, der die ÖVP zur Nummer eins machen könnte. Mit dem Rücktritt Reinhold Mitterlehners steigt der parteiinterne Druck auf Außenminister Sebastian Kurz. Aber der Jungstar verlangt dafür einiges von den Schwarzen. Kurz hat immer schon betont, dass es nach seinen Spielregeln ablaufen müsste, dass er die Macht der Landeshauptleute und der Bünde beschneiden würde. Und ge- rade das könnte zum großen Problem werden. Dorothea Schittenhelm etwa, die ÖVP- Frauenchefin, hat Kurz bereits ausgerichtet, wie wichtig die Bünde in der Partei sind und dass diese sogar noch gestärkt gehören. So gibt sich der Außenmi- Kommt jetzt Sebastian Kurz? Die Partei macht enormen Druck, der Außenminister selbst hätte sich noch gern etwas Zeit gelassen. nister noch sehr bedeckt und betont nur, dass es so nicht weitergehen könne.
Klar ist jedoch, dass die ÖVP von Sebastian Kurz erwartet, dass er in den Ring steigt. Jetzt oder nie, ist zu hören – Kurz selbst hätte sich jedoch gern noch etwas Zeit gelassen. Ein Übergangskandidat würde ihm wohl als feiges Sich- Drücken ausgelegt werden. Hartes Duell: Bundeskanzler Christian Kern rechnet mit Kurz als neuem ÖVP- Chef.
Übernimmt der Außenminister die Partei, dann sind baldige Neuwahlen mehr als wahrscheinlich. Sebastian Kurz wird bis dahin aber eher nicht den Vizekanzler geben. Diese Position könnte bis zum Urnengang Finanzminister Hans Jörg Schelling übernehmen. Staatssekretär Harald Mahrer dürfte Nachfolger Mitterlehners als Wissenschaftsminister werden.
Die FPÖ fordert jedenfalls zum wiederholten Mal Neuwahlen.
Respekt für Reinhold Mitterlehner, der in verschiedenen Funktionen für die Republik und die ÖVP tätig war. Und wenn er sagt, dass es so nicht weitergehen kann, weder in der ÖVP noch in der Regierung, dann hat er damit vollkommen recht. Außenminister Sebastian Kurz