„ Boote werden aufgeschlitzt“
Insel Kos als Flüchtlings- Hotspot Griechen sprechen von absichtlicher Seenot:
Als sein Partei- Chef und Vizekanzler den Hut nahm, saß Innenminister Sobotka gerade im Flieger Richtung Heimat. Ein Arbeitsbesuch auf der griechischen Insel Kos, nach wie vor einer der Flüchtlings- Hotspots des Landes, stand auf dem Programm. Im Zuge dessen zeigte die zuständige Küstenwache erschütternde Tatsachen auf: Illegale würden absichtlich in Seenot geraten!
„ Sobald sie griechische Gewässer erreichen, werden Schlauchboote aufgeschlitzt – oder die Schlepper zwingen die Menschen, über Bord zu gehen. Es geht darum, absichtlich in Seenot zu geraten – das alles hat System“, erhebt ein Mitarbeiter der Küstenwache im Gespräch mit Innenminister Sobotka schwere Vorwürfe. Der nur eine Lösung im Kampf gegen die skrupellosen Schlepper sieht: „ Solange es keinen wirksamen Schutz der Außengrenzen und eine Registrierung außerhalb der EU gibt, treiben wir Schleusern weiter Opfer in die Arme. Wir müssen schon die Wege zur Küste kappen und Boote am Auslaufen hindern!“
Auch wenn sich die Inselperle von der Flüchtlings-Welle 2015 mit bis zu 4200 Landungen monatlich einigermaßen erholt hat ( seit Anfang dieses Jahres strandeten „ nur“140), sitzen immer noch mehr als 1000 Illegale auf Kos fest. Rund 85 Prozent stammen aus Pakistan – im Grunde ohne Chance auf Asyl in der EU.
Und jedem auf Kos ist klar: Sollte der Türkei- Deal platzen, herrschen hier in kürzester Zeit wieder Verhältnisse wie 2015 . . .