Die Verarmung des Mittelstandes
Dr. Wallentin spricht in seiner jüngsten Rubrik eines der wichtigsten Probleme unserer Gesellschaft an – das sukzessive Verschwinden des Mittelstandes. Also jener Bevölkerungsgruppe, die die eigentliche Basis für eine demokratische Existenz unseres Staates darstellt.
Der Mittelstand als Leistungsträger und Garant für soziale Gerechtigkeit und generationenübergreifendes Denken wird offenbar bewusst kaputt gemacht, um Platz für ein System zu schaffen, das keine breitgefächerte Meinungsbildung mehr benötigt, sondern lediglich – wenn überhaupt – nur noch programmierbares, konsumverführtes und leicht zufriedenstellendes Stimmvieh sein Eigen nennen möchte. Je niedriger der Wohlstand, je stärker die einkommensmäßige Polarisierung und je geringer die zivilgesellschaftliche Kontrolle desto einfacher können einige wenige innerhalb weniger Jahre Milliarden einfahren – Milliarden, die den vielen Verarmten und lebenslang Verschuldeten vorher weggenommen wurden.
Das wirklich Kranke ist dabei noch, dass sich die meisten dieser Superreichen a uch noch media l a ls „ Vorbilder“abfeiern lassen – wo doch jeder normal arbeitende Steuerzahler weiß, dass derartig rasch erzielte Vermögenszuwächse keinesfalls korrekt erwerbbar sind. Deshalb JA zu einer grundlegenden Wende in unserem Land, wie von Dr. Wallentin vorgeschlagen. Nur wenn aus dem Diskutieren und aus gegenseitigen Zusprachen endlich auch konkrete Projekte werden, kann diese Wende gelingen – eine Wende, die auch noch unseren Kindern und Kindeskindern ein halbwegs gediegenes Leben in unserem Land ermöglichen soll.