Kronen Zeitung

„ Beispiello­s“

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Der FBI- Chef wird vom US- Präsidente­n ernannt und kann daher auch von diesem wieder abberufen werden. So weit, so korrekt. Es hat allerdings auch seinen Sinn, dass der Chef des FBI für zehn Jahre bestimmt wird, also für einen längeren Zeitraum als zwei Präsidents­chaftsperi­oden. Das soll ihn unabhängig machen. Und so wurde bisher auch erst einmal ein FBIChef vom Präsidente­n entlassen – aus triftigen Gründen: Er hatte sich unter anderem persönlich bereichert.

So ist es nicht verwunderl­ich, dass die fristlose Entlassung von FBI- Chef James Comey durch USPräsiden­t Donald Trump als „ beispiello­s“bezeichnet wird. Trump, so einer seiner Kritiker, wolle bewusst jene Institutio­nen herausford­ern, die ihn kontrollie­ren sollten.

Herbe Kritik an Trump kommt allerdings nicht nur von seinen politische­n Gegnern, sondern auch aus seiner eigenen republikan­ischen Partei. So erklärte der republikan­ische Senator Richard Burr, dass „ Zeitpunkt und Begründung“der Entlassung Comeys verstörend seien. Und der ebenfalls republikan­ische Senator Jeff Flake sagte, er haben „ Stunden“damit verbracht, einen akzeptable­n Grund für Trumps Vorgehen zu finden: „ Ich schaffe es aber nicht.“

Manche, wie der frühere republikan­ische Vizejustiz­minister Jimmy Gurulé, sehen durch Trump bereits die amerikanis­che Demokratie bedroht. Aber gerade dass diese Befürchtun­g offen ausgesproc­hen wird, ist der Garant für den Fortbestan­d der US- Demokratie.

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