„ Beispiellos“
Der FBI- Chef wird vom US- Präsidenten ernannt und kann daher auch von diesem wieder abberufen werden. So weit, so korrekt. Es hat allerdings auch seinen Sinn, dass der Chef des FBI für zehn Jahre bestimmt wird, also für einen längeren Zeitraum als zwei Präsidentschaftsperioden. Das soll ihn unabhängig machen. Und so wurde bisher auch erst einmal ein FBIChef vom Präsidenten entlassen – aus triftigen Gründen: Er hatte sich unter anderem persönlich bereichert.
So ist es nicht verwunderlich, dass die fristlose Entlassung von FBI- Chef James Comey durch USPräsident Donald Trump als „ beispiellos“bezeichnet wird. Trump, so einer seiner Kritiker, wolle bewusst jene Institutionen herausfordern, die ihn kontrollieren sollten.
Herbe Kritik an Trump kommt allerdings nicht nur von seinen politischen Gegnern, sondern auch aus seiner eigenen republikanischen Partei. So erklärte der republikanische Senator Richard Burr, dass „ Zeitpunkt und Begründung“der Entlassung Comeys verstörend seien. Und der ebenfalls republikanische Senator Jeff Flake sagte, er haben „ Stunden“damit verbracht, einen akzeptablen Grund für Trumps Vorgehen zu finden: „ Ich schaffe es aber nicht.“
Manche, wie der frühere republikanische Vizejustizminister Jimmy Gurulé, sehen durch Trump bereits die amerikanische Demokratie bedroht. Aber gerade dass diese Befürchtung offen ausgesprochen wird, ist der Garant für den Fortbestand der US- Demokratie.