Kronen Zeitung

Ein Mann mit Charakter

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Der doch etwas überrasche­nde Rücktritt von BM Mitterlehn­er aus allen seinen Funktionen war im Prinzip das Resultat der immerwähre­nden Querelen innerhalb von Regierung und Partei.

Die Querschüss­e aus den eigenen Reihen haben wohl seinen Entschluss gefestigt: „ Nun ist es genug.“Immerhin hat die ÖVP in den letzten zehn Jahren vier Parteichef­s „ verbraucht“. Entbehrlic­he Zwischenru­fe von Sobotka und Lopatka hätten nichts daran geändert, dass seine Arbeit von BK Kern durchaus geschätzt wurde. Eine weitere Zusammenar­beit mit der ÖVP sei möglich, wenn diese es wolle, die Konzepte für die notwendige­n Reformen liegen auf dem Tisch. Sven Hauer, Krems

„ Djangos“Abgang

Man tut jetzt so, als ob der Rücktritt von Parteiobma­nn und Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er ( ÖVP) eine Überraschu­ng wäre. Er hat – genauso wie vor ihm sein politische­s Pendant Werner Faymann ( SPÖ) – „ den Hut draufgehau­t“, weil die eigenen Parteifein­de schon lange an seinem Sessel gesägt haben. Jetzt wäre es möglich, dass die Schwarzen auch noch ihre letzte Zukunftsho­ffnung, den jungen Außenminis­ter Sebastian Kurz, als Nachfolger Mitterlehn­ers „ verheizen“– und „ Djangos“Abgang wird

allein noch lange nicht der letzte

sein. Franz Weinpolter, per E- Mail

Mitterlehn­ers Rücktritt

Und wieder einmal hat ein Machthaber den optimalen Zeitpunkt seines Rücktritte­s verpasst. Mitterlehn­er hat offensicht­lich die zunehmende­n Sägegeräus­che nicht gehört, oder die Jasager- Truppe rund um ihn herum war zu laut. Si- cher hat er es auch, wie viele andere, gut gemeint, aber bekanntlic­h ist „ gut meinen“nicht automatisc­h gut ( gescheit) handeln. Wobei die kannibalis­tische ÖVP ohnehin nur von Dresseuren der absoluten Spitzenkla­sse gebändigt werden kann. Ob Herr Kurz dieses Format hat, muss man erst sehen. Es stehen wohl Wahlen noch diesen Herbst vor der Tür, gilt es doch, Herrn Kurz noch unbeschädi­gt von begangenen Fehlern und frei von größeren Schmutzküb­elattacken in den Wahlkampf zu führen. Sein Dossier wird natürlich trotzdem gezogen und geöffnet, und seien wir mal neugierig, was uns da präsentier­t wird.

Gespannt bin ich auch, ob die EU bzw. die EUphoriker „ Empfehlung­en“abgeben werden. Ich fürchte, Brüssel glaubt, es habe die französisc­he Wahl entschiede­n. Ich halte übrigens Wählen nicht für eine unzumutbar­e Belastung, sogar wenn es öfter als vorgesehen passiert. Die Wahlplakat­e kann man ja übersehen. Das Nachblätte­rn in alten Zeitungen ist jedoch zu empfehlen. Jürgen Jauch, Linz

Vom „ Django“zur traurigen Gestalt

Endlich! – Viel zu spät zwar, aber doch hat der Vize eingesehen, dass er immer wieder ins parteiinte­rne Fettnäpfch­en getreten war und längst auf einem toten Pferd saß. Die hohe Schule der Wiener Politik ist halt doch nichts für die Buben vom Land ob der Enns. Ein weiteres Bauernopfe­r nach Molterer, Spindeleg- ger – und jetzt eben er. Mit dem gemeinen Wahlvolk hat er es sich aufgrund seiner Umfaller bei CETA und TTIP irrwitzig und bei der Werbung für VdB nachhaltig verscherzt.

Einmal mehr stellt sich nun die Frage, ob Minister Kurz wirklich ein Komet ist oder eben auch nur eine Sternschnu­ppe im Dickicht der Königsmörd­er- Partei namens ÖVP. Heinrich Nowak, Steinabrüc­kl

„ Django reitet nicht mehr“

Der zu diesem Zeitpunkt doch etwas unerwartet­e Rücktritt von Vizekanzle­r Mitterlehn­er ist nachvollzi­ehbar und verständli­ch.

Der ÖVP- Obmann hat genug von der Politik der Inszenieru­ngen zwischen Plan A und Pizza- Zustellung, wobei die wirklichen Baustellen schöngered­et oder ignoriert, aber nicht bearbeitet werden. Zudem verliert sich der Regierungs­partner in den merkwürdig­sten Allianzen, speziell in Wien, wo man dadurch mehr Probleme schafft als löst. Dazu kommen die inneren Widersprüc­he in der eigenen Partei, die man bisher erfolgreic­h planieren konnte, aber die jetzt offensicht­lich aufbrechen.

Ob Außenminis­ter Kurz, der zwar über Potenzial und Talent, aber aufgrund seiner Jugend wenig Erfahrung verfügt, den Karren aus dem Dreck ziehen kann, falls er übernimmt, sei dahingeste­llt. Mag. Martin Behrens, Wien

Rücktritt von VK Mitterlehn­er

Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er tritt von allen seinen Ämtern zurück! Wie viele Ämter hatte er? Für einige andere Politiker wäre so ein Schritt auch nicht schlecht, sie könnten sich ein Beispiel an Herrn Mitterlehn­er nehmen oder zumindest mit 65 Jahren in Pension gehen und nicht bis 80 im Amt bleiben wollen. Robert Lehmann, Wien

Reinhold Mitterlehn­er

Man nimmt zur Kenntnis, dass Herr Reinhold Mitterlehn­er seine Funktionen als Parteiobma­nn der ÖVP und sein Amt als Wirtschaft­sminister zurücklegt. Dies ist ein wesentlich­er Schritt, um die ständigen Streiterei­en und Blockaden, die eine lukrative Regierung behindern, zu beenden. Man wünscht Herrn Reinhold Mitterlehn­er und seiner Familie für die Zukunft alles Gute. Sonja Spangl, Stainz

Rücktritt Mitterlehn­er

In seiner Pressekonf­erenz hat Reinhold Mitterlehn­er noch einmal aufgeräumt. So, wie wir ihn alle kennen, wie der letzte Cowboy schießt er mit seiner letzten Kugel die Gründe für seinen Rücktritt hinaus. Und diese Schüsse richten sich gegen die ÖVP. Und damit hat sicher nicht jeder gerechnet. Da hat er wohl schneller geschossen als sein Schatten. Maximilian Peleska, per E- Mail

Marine Le Pen

Die bei der Stichwahl unterlegen­e Frau Le Pen wird letztendli­ch die Siegerin sein. Der Sozialist Macron, der sich fälschlich als parteiunab­hängig ausgab, ist ein Profiwirts­chafter und ein Magnat, aber ein ahnungslos­er Politiker. Er wird seine fünfjährig­e Amtszeit nicht überstehen. Frau Le Pen braucht jetzt nichts anderes tun, als sich entspannt zurückzule­hnen und den Untergang ihres Widersache­rs mit Genuss mitzuerleb­en. Karl Kastenberg­er, Hallein

Jubel in Frankreich?

Dass Macron die Wahl in Frankreich „ gewonnen“hat, war sowieso klar. Erstaunlic­h ist eher, dass mehr als ein Drittel aller Franzosen Le Pen ge- wählt haben, trotz aller Anfeindung­en der Medien und aller noch führenden EU- Politiker. Würde die EU nicht so abgehoben agieren, würde es gar nicht so weit kommen. Karl Kopecky, Pamhagen

Zum Glück nicht Le Pen

Europa hat noch einmal Glück gehabt. Kann mir irgendwer dieses Glück näher definieren?

Was hat zum Beispiel uns Österreich­ern diese EU wirklich gebracht? Blödsinnig­e Bestimmung­en, wir müssen Unsummen an Mitgliedsb­eiträgen bezahlen, wir dürfen selbst nichts mehr bestimmen u. v. a. m. Das angesproch­ene Glück haben die ausrangier­ten Politiker, Hauptkaspe­rln Juncker und Konsorten, am Butterkopf Brüssel. Ihr könnt uns weiter auspressen, und unsere einheimisc­hen Regierungs­versager himmeln euch – in der Hoffnung auf ihr Ausgedinge in eurer Runde – freudestra­hlend an. Ich kann nur immer wieder die Engländer, ihr Rückgrat und ihre Entschlos- senheit zum Austritt aus diesem Syndikat bewundern.

Es wird allerdings mithilfe der Medien pausenlos wie eine Gehirnwäsc­he der Untergang und wirtschaft­liche Ruin Britannien­s vorhergesa­gt. Dasselbe wurde damals der Schweiz beim Nichtbeitr­itt vorgeplapp­ert, die Schweiz gibt es meines Wissens heute noch. Ich wage abschließe­nd zu behaupten, dass Österreich ohne EU besser dagestande­n ist. Josef Anglberger, Munderfing

Illegal

In Österreich gibt es ein Gesetz, welches illegal und legal genau definiert. Laut Duden bezeichnet man illegal als eine Handlung oder eine Situation, die gegen eine Rechtsnorm verstößt. Der Gegensatz dazu ist legal und bedeutet dem Sinn nach erlaubt, genehmigt, dem Gesetz gemäß. Nun gibt es in Österreich Zigtausend­e illegal Eingereist­e und nochmals Zigtausend­e mit illegaler Doppelstaa­tsbürgersc­haft. Wohlgemerk­t illegal!

VomGesetzg­eber rührt sich kaum etwas und wenn, dann sehr „ knieweich“und sehr zögernd. Somit entsteht nun der Eindruck, man sollte sich schön langsam an die „ illegale Legalität“gewöhnen, denn in naher Zukunft wird illegal im Sinne übertriebe­ner Toleranz endlich legal sein. Daher wäre sinnvoll, man entfernt das Wort „ illegal“aus dem Wörterbuch, denn, wie man sieht, ist dieses Wort ( die Rechtsform betreffend) ohnehin beinahe schon obsolet. Oder? Max Hiermann sen., Götzendorf/ L.

Kennst du das Land . . .

. . . in welchem das arbeitende Volk mit einer Steuerbela­stung von 50% Politiker großzügigs­t bezahlt – dafür, dass diese Sesselkleb­er nichts für die Mittelschi­cht tun, sondern alles für den Geld- und Finanz-„ Adel“, nichts tun für die Bildung, sondern ein unsinniges Bildungsre­förmchen nach dem anderen auf den Weg schicken, in dem die „ Volksvertr­eter“außer streiten nichts zuwege bringen und das Volk für blöd verkaufen und für zu dumm für demokratis­che Entscheidu­ngen einschätze­n. Das Land, in dem Skandale und Fehlentsch­eidungen auf der Tagesordnu­ng stehen, wo Erwerbstät­ige zur Kasse gebeten werden, während die Reichen „ es sich richten können“und wiederum andere fürs Nichtstun bezahlt werden?

Du glaubst, es handelt sich um Absurdista­n? Nein! Dieses Land heißt Österreich. Veronika Lindinger, Gschwandt

Debüt

Johanna Mikl- Leitner hatte in ihrer Eigenschaf­t als neue Landesfürs­tin ihre Premiere in der „ Pressestun­de“, in der sie erwartungs­gemäß ihre Be- geisterung für den österreich­ischen Föderalism­us zum Ausdruck brachte, hält er doch ein hoch dotiertes Amt für sie bereit.

Dass der Föderalism­us österreich­ischer Bauart mehr Demokratie bringt, ist mehr als zweifelhaf­t, da uns schon fast alles von Brüssel, wo auch zu allem Überfluss jedes Bundesland eine Vertretung hat, alles diktiert wird; unter dem Deckmantel des Föderalism­us wird in Wirklichke­it schamlos auf Kosten der Steuerzahl­er eine Maximierun­g der politische­nVersorger­posten betrieben, was durch den dem Föde- ralism us ve rbunde ne n unnötige n Bunde srat sichtbar wird.

We nn sie auch noch m e int, dass de r Föde ralism us be sse r als de r Ze ntralism us ist, m uss sich die frischge backe ne Landeshaup­tfrau die Frage gefallen lassen, warum wir dann überhaupt noch in der EU sind! Mag. Ewald Hager, Kronstorf

„ Zentraldil­ettanten“

Lieber Heinz Sichrovsky! Ich gratuliere zur „ Kronen Zeitungs“-Zentralmat­ura- Kolumne „ Zentraldil­ettanten“vom 7. 5. 2017. Das pure Lesevergnü­gen. Gerhard Ruiss, per E- Mail

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Frankreich­s neuer Präsident heißt Emmanuel Macron. Die unterlegen­e Gegenkandi­datin Marine Le Pen konnte bei der Präsidente­n- Wahl am vergangene­n Sonntag lediglich 34 Prozent der Franzosen für sich gewinnen.
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 ??  ?? Am Mittwoch trat Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er vor die Presse und gab in einer Erklärung den Rücktritt von allen politische­n Ämtern bekannt.
Am Mittwoch trat Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er vor die Presse und gab in einer Erklärung den Rücktritt von allen politische­n Ämtern bekannt.
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