Endlich Mai
Am Ende seiner Rücktrittserklärung wünschte Reinhold Mitterlehner allen einen schönen Sommer. „ Sommer?“, raunte nach dieser Aussage unseres Bald- nicht- mehr- Vizekanzlers ein Kollege, „ ich wär schon froh, wenn endlich Frühling wäre . . .“
Im März hab ich mich an dieser Stelle noch über superwarme Temperaturen gefreut, aber mittlerweile herrscht längst nicht nur bei mir Wetter- Frust. Vom Schneefall der letzten Wochen mag ich gar nicht mehr anfangen. Ich hab’s schon satt, wenn ich in der Früh auf das Thermometer schaue und Temperaturen von knapp über null Grad erspähe.
Brrrrr, herbstlich fühlen sich noch immer viele Tage derzeit an. „ Ich mag endlich keine Winterjacke mehr in der Garderobe hängen haben, stattdessen endlich meine neuen T- Shirts tragen“, meinte ein Bekannter zuletzt zu mir. Meine Cousine, die in den südlicheren Gefilden des Landes lebt, brachte es auf den Punkt: „ Ich wünsche mir einfach, dass Mai ist.“
Das Wort „ endlich“schwingt in vielen Sätzen, die ich in den letzten Tagen entweder selbst formulierte oder zu hören bekam, entweder mit oder wird gleich direkt ausgesprochen. Ungeduld ist spürbar. Was nachvollziehbar ist.
Auch meine Balkonblumen sehnen sich stumm nach Mai. Einige haben die frostigen Nächte nicht gut verdaut. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, so wie auf Mai- Tage im Mai. Selbst wenn die Wetter- App auf meinem Smartphone bis Dienstag ausschließlich Wolken und Regen anzeigt.