Heilkraft aus Blättern
Vom Holunderstrauch gewinnen
Mir kommt vor, es gibt noch vielerorts Ressentiments, wenn ich unter anderem bei meinen Vorträgen dazu einlade, eine richtige Freundschaft mit den Heilpflanzen zu stiften. Nun gut, ein Gewächs hat kein menschliches Antlitz und nicht einmal ein weiches Fell, das man streicheln könnte. Aber immerhin geben uns die Pflanzen sehr viel Heilsames weiter, das uns besser leben lässt. Ein besonders guter Freund ist der Schwarze Holunder ( Sambucus nigra).
Er wächst ohnehin gern in der Nähe des Menschen und bietet sich jedes Jahr neu mit seinen Gaben an. Bald sendet der Schwarze Holunder visuelle Signale in Form seiner schirmför- migen rahmweißen Blüten sowie einen angenehmen Duft, der aus eben diesen Blüten aufsteigt, aus. Da wird es wieder Zeit sein, um einen köstlichen Saft mit diesen seinen Pflanzenteilen anzusetzen, der nicht nur herrlich schmeckt, sondern darüber hinaus dem ganzen Organismus guttut. Wenn die Liebhaber dieser Erfrischung dem übrigen Grün auf den Holundersträuchern nicht viel abgewinnen können, so darf man ihnen dies nicht gleich übel nehmen. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass es ebenfalls alte Hausmittel gibt, die man zusammen mit den Blättern zur Anwendung bringen kann. Gewiss handelt es sich dabei um eine rein äußerliche Maßnahme. Aber vielleicht kann dem einen oder anderen damit geholfen werden. Öfter, als uns lieb ist, treten unter den Nägeln der Finger oder der Zehen Entzündungsherde auf, die gleichzeitig mit unangenehmen Schmerzen einhergehen. Als echter Freund weiß der Holunder, den davon Betroffenen beizustehen.