Ein Hauskauf zum Schnäppchenpreis
Demente Frau als Opfer eines Maklers?
Kein Aushängeschild für seine Branche ist ein Immobilienmakler aus Steyr ( OÖ): Er erwarb das Haus einer dementen Frau. Zu einem Schnäppchenpreis. Die Freude mit dem Haus wurde aber durch eine Anklage wegen versuchten schweren Betruges getrübt. Doch auch beim Prozess war sich der Makler keiner Schuld bewusst.
Der umstrittene Hauskauf ist inzwischen rückgängig gemacht. Und der Notar aus Niederösterreich, der den Hauskauf abgesegnet hat, ist nicht mehr Sachwalter der betagten Dame. Beide machten vor der Steyrer Richterin Christina Forstner keine gute Figur.
Der Sachwalter hatte den Immobilienmakler beauftragt, das Haus im Ramingtal zu verkaufen. Bis zu 145.000 Euro hätten Interessenten, laut Anklage, geboten. Den Zuschlag aber bekam der Makler selbst. Er erwarb das Haus für 95.500 Euro. Im Einverständnis mit dem Notar, dem er angeblich gesagt hat, dass es keine weiteren Interessenten gebe. Das Wohnrecht für die frühere Besitzerin habe sie abgeschreckt. Nachgeforscht habe er nicht, musste der Notar, gegen den die Ermittlungen eingestellt wurden, einbekennen.
Der Angeklagte leugnete bis zum Schluss. Er wurde aber wegen versuchten schweren Betruges zu einer sechsmonatigen bedingten Haftstrafe und zu 2700 Euro unbedingter Geldstrafe verurteilt. Nicht rechtskräftig.