„ Dominic fehlen noch die Instinkte“
Thiem siegte in der Madrid- Neuauflage gegen Pablo Cuevas – Kleinigkeiten sind noch zu verbessern
Mit 23 ist Dominic Thiem, der gestern in Rom das Achtelfinale erreichte, ein Routinier. Im vierten vollen Tour- Jahr haben sich Automatismen eingespielt. Trainer Günter Bresnik fordert diese vermehrt auf dem Platz: „ Die Topstars agieren instinktiver, das muss auch bei Dominic passieren.“
Die Anerkennung der Größen hat Thiem längst erobert. In der Players Lounge des Masters in Rom sprach Toni Nadal Bresnik sein Lob aus: „ Dominic spielt richtig gut.“Sein Neffe Rafa prophezeit Thiem eine große Zukunft: „ Er kann die nächsten acht bis zehn Jahre oben mitspielen.“Und beim Abendessen in der Taverna Trilussa im Trastevere- Viertel, die auch Novak Djokovic und Stan Wawrinka aufsuchten, und wo Dominic sich über eine Pfanne Strozzapreti ( Thiem: „ Die beste Pasta der Welt“) hermachte, gratulierte Tommy Haas ihm zu seinen Leistungen.
Top musste er gestern nicht sein, um die Neuauflage gegen Pablo Cuevas zu gewinnen. „ Der Ball springt hier nicht so hoch wie in Madrid, aber mir taugt’s“, sagte er nach dem 7: 6, 6: 4, mit dem er sich für das Achtelfinale gegen Sam Querrey ( der Thiem- Freund Struff klar besiegte) qualifizierte.
„ Fast schon kitschig“
Als Top- 10- Spieler konnte er nicht auf der Anlage trainieren, erhielt kein Shuttle, obwohl das Turnier über zahlreiche verfügt. Er steckte es achselzuckend weg. „ Das gibt es bei keinem anderen Top- Spieler“, so Bresnik. Der auch hofft, dass Thiem im Training mehr zum „ Alphatier“wird. „ Es ist fast kitschig, so ruhig und vorbildlich benimmt er sich.“Privat gab sich Thiem in Rom entspannter denn je, gab auch beim Abendessen Fans gern Autogramme.
Die Entwicklung im Spiel begeistert Bresnik: „ Er serviert bärenstark, hält in Ballwechseln sogar mit Nadal mit.“Nur Kleinigkeiten fehlen zu den Topstars. Allerdings mache sein Schützling noch zu viele taktische Fehler. „ Da fehlen ihm teils noch die Instinkte.“