So laut ist das Leben in Wien
Baustellen, Flugzeuge, Autos, der r Streit bei den Nachbarn – fast jeder zweite Wiener klagt über Lärm. Aber was tun gegen die Dauerbeschallung?
Lärm. Die Stadt ist voll davon. Autos auf den Straßen, Flugzeuge in der Luft, der Schanigarten vor dem Schlafzimmer treibt nachts das Gelächter ans Bett, die Nachtbaustelle das Gebrüll des Presslufthammers. Lärm kann lästig sein. Und: Lärm kann krank machen. Gehörschäden, Unwohlsein, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen. Lärm ist die häufigste Berufskrankheit und neben dem Rauchen das zweitgrößte Risiko für Herzerkrankungen.
Und so reagiert das Ohr auf die Dauerbeschallung:
Ab 35 Dezibel: Aktivierung des zentralen Nervensystems, Störung des Schlafes ist bereits möglich.
Ab 55 Dezibel: Beeinträchtigung der Kommunikation und der akustischen Orientierung.
Unter 70 Dezibel: Bei langen Pausen ist noch eine Gehörerholung möglich.
Mehr als 85 Dezibel: Beginn der Gehörschädigung und bei Langzeiteinwirkung Gefahr der Zerstörung der Zilien im Innenohr.
105 bis 120 Dezibel: zunehmender Gehörschaden.
Mehr als 120 Dezibel: Schmerzempfindung.
In einer Großstadt dem Lärm zu entkommen ist
kaum möglich. Besonders Autos sind eine enorme Störquelle. 30 Prozent der Wiener leiden bereits unter den Fahrzeugen. „ Eine dauerhafte Lärmbelastung von 65 Dezibel und mehr gelten als gesundheitsschädlich“, erklärt Verkehrsclub- Österreich- Expertin Bettina Urbanek. „ Wir weisen darauf hin, dass viele stark befahrene Straßen eine Belastung von mehr als 75 Dezibel aufweisen.“Auf der Internetseite www. laerminfo. at kann jeder Wiener auf einer Lärmkarte seine Adresse eingeben und herausfinden, wie enorm der Lärmterror vor der Haustüre tatsächlich ist – wissenschaftlich gemessen. Beispiel Ring vor dem Wiener Rathaus: dort beträgt die Lärmbelästigung mehr als 75 Dezibel.
Wie können sich Wiener schützen? Einerseits gibt es Maßnahmen ( siehe links), andererseits Tipps für ein ruhigeres Zuhause: Abhilfe schaffen Textilien. Gardinen an den Fenstern und Polstermöbel jeder Art schlucken den Schall, ebenso Teppiche. Immer beliebter: Schallschutz- Türen.