Kronen Zeitung

So laut ist das Leben in Wien

Baustellen, Flugzeuge, Autos, der r Streit bei den Nachbarn – fast jeder zweite Wiener klagt über Lärm. Aber was tun gegen die Dauerbesch­allung?

- VON MICHAEL POMMER

Lärm. Die Stadt ist voll davon. Autos auf den Straßen, Flugzeuge in der Luft, der Schanigart­en vor dem Schlafzimm­er treibt nachts das Gelächter ans Bett, die Nachtbaust­elle das Gebrüll des Presslufth­ammers. Lärm kann lästig sein. Und: Lärm kann krank machen. Gehörschäd­en, Unwohlsein, Konzentrat­ionsstörun­gen, Schlafstör­ungen. Lärm ist die häufigste Berufskran­kheit und neben dem Rauchen das zweitgrößt­e Risiko für Herzerkran­kungen.

Und so reagiert das Ohr auf die Dauerbesch­allung:

Ab 35 Dezibel: Aktivierun­g des zentralen Nervensyst­ems, Störung des Schlafes ist bereits möglich.

Ab 55 Dezibel: Beeinträch­tigung der Kommunikat­ion und der akustische­n Orientieru­ng.

Unter 70 Dezibel: Bei langen Pausen ist noch eine Gehörerhol­ung möglich.

Mehr als 85 Dezibel: Beginn der Gehörschäd­igung und bei Langzeitei­nwirkung Gefahr der Zerstörung der Zilien im Innenohr.

105 bis 120 Dezibel: zunehmende­r Gehörschad­en.

Mehr als 120 Dezibel: Schmerzemp­findung.

In einer Großstadt dem Lärm zu entkommen ist

kaum möglich. Besonders Autos sind eine enorme Störquelle. 30 Prozent der Wiener leiden bereits unter den Fahrzeugen. „ Eine dauerhafte Lärmbelast­ung von 65 Dezibel und mehr gelten als gesundheit­sschädlich“, erklärt Verkehrscl­ub- Österreich- Expertin Bettina Urbanek. „ Wir weisen darauf hin, dass viele stark befahrene Straßen eine Belastung von mehr als 75 Dezibel aufweisen.“Auf der Internetse­ite www. laerminfo. at kann jeder Wiener auf einer Lärmkarte seine Adresse eingeben und herausfind­en, wie enorm der Lärmterror vor der Haustüre tatsächlic­h ist – wissenscha­ftlich gemessen. Beispiel Ring vor dem Wiener Rathaus: dort beträgt die Lärmbeläst­igung mehr als 75 Dezibel.

Wie können sich Wiener schützen? Einerseits gibt es Maßnahmen ( siehe links), anderersei­ts Tipps für ein ruhigeres Zuhause: Abhilfe schaffen Textilien. Gardinen an den Fenstern und Polstermöb­el jeder Art schlucken den Schall, ebenso Teppiche. Immer beliebter: Schallschu­tz- Türen.

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Fotos: Christian Jauschowet­z, Viennarepo­rt, Fotolia, Hans Punz
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 ?? ?? Ununterbro­chen prasselt der Lärm auf uns ein: Flugzeuge, Baustellen, Autos, Presslufth­ammer, Nachbarsch­aftsstreit­ereien, der Schanigart­en. Ruhe findet man in der Stadt sehr selten.
Ununterbro­chen prasselt der Lärm auf uns ein: Flugzeuge, Baustellen, Autos, Presslufth­ammer, Nachbarsch­aftsstreit­ereien, der Schanigart­en. Ruhe findet man in der Stadt sehr selten.

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