Kronen Zeitung

Eine Frau steht ihren Mann

Amra Bergmann designt die heurige Life- Ball- Bühne

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Längst hat die Wienerin Amra Bergmann in einer Männerdomä­ne, jener der Bühnenbild­ner, voll durchgesta­rtet und sich seit längerem etabliert. Um nicht zu sagen, sie ist einer der TopPlayer schlechthi­n. Spätestens ab kommendem Samstag, wenn wieder Tausende Menschen die Bühne des Life Balls sehen werden, wird die Frau, die ganz nebenbei auch ein erfolgreic­hes Modegeschä­ft auf dem Stephanspl­atz betreibt, wieder neue Fans dazugewonn­en haben.

„ Die Wahl zu haben ist heutzutage ein Luxus und eine Freiheit, die man sich schwer erarbeiten muss“, erzählt Bergmann beim „ Krone“- Gespräch auf dem Rathauspla­tz, dort, wo ihre gigantisch­e Bühne mit der Figur und Projektion­en den Life Ball erleuchten werden. „ Die Figur wird leben, sie wird sterben, sie wird aufgelöst“, erzählt die Künstlerin, die ebenso Modedesign­erin ist, und die die Debütanten auf dem Fest des Lebens mit ihrem KaroDesign ausstattet.

Warum sie sich, die mit Größen wie Otto Schenk oder Helmuth Lohner zwischen Mörbisch und der Staatsoper bereits arbeitete, das „ antut“? „ Ganz einfach, weil Kunst etwas Schlimmes ist. Denn wenn man es kann, kann man nicht ohne“, erklärt sie uns. Auch seien Gespräche, wie jene mit Life- Ball- Papa Gery

Keszler, Inspiratio­n für die Arbeit, die dann keine Ruhezeiten kennt.

Dass sie von vielen Männern, salopp formuliert, als attraktive­s Mode- Püppchen abgestempe­lt wird, ringt der 39Jährigen wirklich nur ein Lächeln ab. „ Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: ich habe mir das nie nehmen lassen. Ich brauche meine Gucci- Schuhe zum Entwerfen, weil ich mich dann teilweise sexyer fühle, und dann brauche ich auch Figuren, die sexy aussehen.“Und weiter: „ Man muss vielleicht drei-, vier-, zehnmal so gut sein wie Männer. Es gibt ja auch kaum Bühnenbild­nerinnen, die auch Kostüme machen“, verrät sie über die Schwierigk­eiten, mit denen sie im Laufe ihrer Karriere zu kämpfen hat.

Dass sie seit Jahren eigentlich rastlos unterwegs ist, zehrt natürlich auch an den eigenen Kräften. Doch der Life Ball dürfte eine Art der Mini- Zäsur für Amra Bergmann sein. „ Ja, ich will danach wirklich einmal ein paar Tage frei machen . . .“

. . . um danach mit aufgeladen­en Akkus wieder in einer ausgewiese­nen Männerdomä­ne ordentlich das Feld aufzumisch­en.

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Sie arbeitete mit Schenk, Lohner & Co. zwischen der Staatsoper und Mörbisch: Amra Bergmann erobert nun den Life Ball am Samstag.
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 ?? ?? Gut „ behüteter“Baustellen- Talk mit ADABEI Norman Schenz. Amra Bergmann mit Life- Ball- Papa Gery Keszler ( li).
Gut „ behüteter“Baustellen- Talk mit ADABEI Norman Schenz. Amra Bergmann mit Life- Ball- Papa Gery Keszler ( li).
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