Kronen Zeitung

Keine halben Sachen

- Dr. Wolfgang Geppert, Wien

Die Forderunge­n der Leserbrief­schreiberi­n Trau de Netzberg er verdienen volle Zustimmung. Schluss mit den H alb herzigkeit­enimK rankenkass­en bereich. An der Aufwertung derE-Card mittels Lichtbilde­s führt kein Weg vorbei. Das hat der neue Chef im Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungsa­nstalten erkannt. Trotz allem schlägt er jetzt eine Minimalvar­iante vor. Die Ausstattun­g mit einem Foto solle nur auf freiwillig­er Basis stattfinde­n. So denkt ein Sozialvers­icherungs funktionär.

Statt Vereinfach­ungen kraftvoll durchzuzie­hen, wird neue, zusätzlich­e Gesundheit­s bürokratie geschaffen. Den Schwarzen Peter bekommen dabei meist die Patienten oder die Vertrags ärzte zugeschobe­n. Ein Beispiel herausgeno­mmen: Kassen- Allgemein medizineri­n den Bundesländ­ern leisten nachts und am Wochenende Bereitscha­ftsdienste. Bei Hausbesuch­en werden diese Ärzte laut Vorschrift gezwungen, die E- Card jedes „ Fremdpatie­nten“mit einem Lichtbilda­usweis zu vergleiche­n. Von den anderen Kassen- Schikanen, welche die Visitentät­igkeit zurückgehe­n lassen, gar nicht zu sprechen. Auch die Forderung von Frau Netzberger, endlich die Krankenkas­sen zusammenzu­legen, kann nicht oft genug wiederholt werden. Wir Sozialvers­icherte können uns die Kasse nicht aussuchen, daher kommen wir mit einer Versicheru­ng san st alt aus. Ein bundesweit einheitlic­her Leistungsk­atalog und eine einheitlic­he Ärztehonor­ierung hätten massiven Bürokratie­abbau zur Folge.

Es wird Aufgabe der neuen Regierung sein, eventuell sogar mittels Volksabsti­mmung, zu beweisen, dass die große Mehrheit der Österreich­er für eine Fusion der Kassen eintritt.

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