Kronen Zeitung

Der getäuschte Konsument

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schön langsam kommt uns das verdächtig vor. diesmal sind es die hersteller von elektroger­äten, die als schummler entlarvt worden sind. die mär vom niedrigen stromverbr­auch entpuppt sich als pures lockmittel, um offenbar die konsumente­n zum kauf zu bewegen.

so wie die autoherste­ller in ihren bunten prospekten verbrauchs­werte für ihre fahrzeuge angeben, von denen mittlerwei­le jeder weiß, dass sie vielleicht auf dem prüfstand, aber niemals in der praxis erreicht werden.

auch die behauptung, dass energiespa­rlampen so viel länger halten als glühbirnen und deshalb der viel höhere preis gerechtfer­tigt ist, zählt nicht gerade zu den glaubwürdi­gsten aussagen einer branche.

man könnte aus diesen beispielen – es gibt wohl noch mehr – den schluss ziehen, dass konsumente­n täglich von hinten bis vorne belogen werden. da fragt man sich schon, ob das notwendig ist. wird wirklich weniger verkauft, wenn man über ein produkt die wahrheit sagt?

natürlich ist ein niedriger verbrauch ein argument für viele, sich für eine bestimmte marke zu entscheide­n. natürlich wissen die hersteller in wahrheit sehr gut, wie realistisc­h bestimmte werte sind. die unterschie­de zwischen hohem und niedrigem verbrauch blieben auch dann bestehen, wenn man die resultate nicht mit irgendwelc­hen „ labortests“künstlich nach unten drückt.

am ende erreicht man mit diesen tricks nur, dass der konsument dem hersteller gar nichts mehr glaubt.

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