Polizeihund zerrte Einbrecher auf der Flucht aus Kanalrohr
Quartett war in Villa eingestiegen, als Besitzer urlaubte
Sie wussten es: Der Besitzer war im Urlaub, der Tresor im Keller der Villa. Und sie waren vorbereitet: mit Masken und Werkzeug. Jene fünf Einbrecher, die sich ein Versteckspiel mit der Polizei lieferten. Vier fand letztlich Polizeihund Tasso. Im Gericht in Korneuburg ( NÖ) erzählen sie trotz der Beweise lieber Märchen.
Richter Manfred Hohenecker lehnt sich zurück und stellt fest: „ Meine Herren, das taugt eher für Grimms Märchen als für ein reumütiges Geständnis.“Geht es nach dem Quartett, lief es so ab: Zwei Angeklagte, die sich vorher nicht kannten, fuhren zufällig nach Klosterneuburg, trafen bei einem Spaziergang zufällig auf die anderen, die sie ebenfalls nicht kannten, dann brach man zufällig in die Villa des Kaufmanns ein. Vorher kaufte man zufällig Masken, hatte Einbruchswerkzeug dabei und wusste gleich, wo der Tresor war. „ Ich wusste nichts, ich bin nur zufällig mitgegangen“, erklärt einer. Selbst der Zwischenruf seiner Anwältin, die Wahrheit zu sagen, ändert nichts an der „ Märchenerzählung“.
Fakt ist: Die Alarmanlage ging los, die Polizei verfolgte die Flüchtenden. „ 21 Poli- zeistreifen und ein Hubschrauber waren im Einsatz“, sagt Herr Rat, „ Sie haben sich versteckt. Nach zwei Stunden hat Sie Polizeihund Tasso aus einem Kanalrohr gezerrt!“
Bis auf einen sind alle vorbestraft. Und bis auf einen wollen alle gegen die Urteile berufen: Haftstrafen zwischen 3 und 41/ Jahren.