Kronen Zeitung

Polizeihun­d zerrte Einbrecher auf der Flucht aus Kanalrohr

Quartett war in Villa eingestieg­en, als Besitzer urlaubte

- Silvia Schober

Sie wussten es: Der Besitzer war im Urlaub, der Tresor im Keller der Villa. Und sie waren vorbereite­t: mit Masken und Werkzeug. Jene fünf Einbrecher, die sich ein Verstecksp­iel mit der Polizei lieferten. Vier fand letztlich Polizeihun­d Tasso. Im Gericht in Korneuburg ( NÖ) erzählen sie trotz der Beweise lieber Märchen.

Richter Manfred Hohenecker lehnt sich zurück und stellt fest: „ Meine Herren, das taugt eher für Grimms Märchen als für ein reumütiges Geständnis.“Geht es nach dem Quartett, lief es so ab: Zwei Angeklagte, die sich vorher nicht kannten, fuhren zufällig nach Klosterneu­burg, trafen bei einem Spaziergan­g zufällig auf die anderen, die sie ebenfalls nicht kannten, dann brach man zufällig in die Villa des Kaufmanns ein. Vorher kaufte man zufällig Masken, hatte Einbruchsw­erkzeug dabei und wusste gleich, wo der Tresor war. „ Ich wusste nichts, ich bin nur zufällig mitgegange­n“, erklärt einer. Selbst der Zwischenru­f seiner Anwältin, die Wahrheit zu sagen, ändert nichts an der „ Märchenerz­ählung“.

Fakt ist: Die Alarmanlag­e ging los, die Polizei verfolgte die Flüchtende­n. „ 21 Poli- zeistreife­n und ein Hubschraub­er waren im Einsatz“, sagt Herr Rat, „ Sie haben sich versteckt. Nach zwei Stunden hat Sie Polizeihun­d Tasso aus einem Kanalrohr gezerrt!“

Bis auf einen sind alle vorbestraf­t. Und bis auf einen wollen alle gegen die Urteile berufen: Haftstrafe­n zwischen 3 und 41/ Jahren.

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Richter Manfred Hohenecker verhandelt­e gegen die teils vorbestraf­ten Einbrecher einer Villa in NÖ.

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