Die Beste ist 178
Die Erfolge des Dominic Thiem lösten in Österreich einen neuen Boom aus. „ Unsere Sommercamps sind viel besser gebucht als in den letzten Jahren“, bestätigen Tennisplatz- Betreiber im ganzen Land erfreut. Aber auch wenn es so scheinen mag, kann sich einer diesen Aufschwung nur höchst bedingt auf seine Fahnen heften: der rotweiß- rote Tennisverband.
Denn abgesehen von der absoluten Ausnahmeerscheinung Thiem, der mit dem Verband so gut wie nichts zu tun hat, ist der IstZustand niederschmetternd. Vor allem bei den Damen. Das manifestiert sich derzeit auch bei den Mallorca Open. Veranstalter Edwin Weindorfer, der gestern auf seiner Anlage Superstar Rafael Nadal als Trainingsgast begrüßte, konnte beim 250.000- Dollar- Turnier keiner einzigen Landsfrau auf die Beine sehen. Nicht einmal in der Qualifikation! Weil sie verletzt, erkrankt oder schlichtweg zu schwach sind. Ein Blick auf die aktuelle Weltrangliste bestätigt dieses düstere Bild. Da liegt mit Babsi Haas die beste Österreicherin auf Rang 178! Erschütternd!
Auch Sabine Lisicki, deutsche Wimbledon- Finalistin 2013, betont etwa: „ Vor allem in jungen Jahren sind Verbände enorm wichtig, weil Tennis ein extrem teurer Sport ist!“Veraltete Strukturen und die Eitelkeit von Funktionären stehen in Österreich aber oft zwischen den Talenten und deren Sprung an die Spitze. Leider. Aber noch trauriger ist, dass das bei uns nicht nur im Tennis der Fall ist: Sondern auch in vielen anderen Sportarten.