Da ist nicht mehr zu helfen
Bei den Grünen fliegen die Hackln tief. Die einstige angenehm unangepasste Partei versinkt in der Krise und im Chaos. Zuerst schmeißt die langjährige Parteichefin Eva Glawischnig alles hin, dann wird eine Doppelspitze, bei der niemand so richtig Verantwortung übernehmen will, installiert, und jetzt montiert die Partei auch noch Peter Pilz, den Aufdecker der Nation, ab.
Zugegeben, Peter Pilz ist nicht immer leicht, er kann äußerst lästig sein und kocht gern sein eigenes Süppchen. Aber er ist das bekannteste Gesicht der Grünen, das größte Zugpferd der gebeutelten Truppe, ein Urgestein, ein Polit- Profi. Er ist der Eurofighter- U- Ausschuss, er ist derjenige, der nie lockerlässt, immer für einen markigen Sager gut.
Natürlich hätte Pilz, wie die Grünen nun betonen, auf den sechsten Listenplatz nach hinten rücken können. Aber nach der Abstimmungsniederlage gegen den 28- jährigen Julian Schmid auch noch die eigene – nicht unbeträchtliche – Eitelkeit hinunterschlucken, das kann Peter Pilz wahrlich nicht. Und recht hat er damit, denn das hat er tatsächlich nicht nötig.
Partei- Insider berichten von einer lang vorbereiteten Intrige, von einer Gruppe, die lieber Chef eines Trümmerhaufens ist als Teil einer erfolgreichen Partei. Das scheint gerade zu gelingen. Ohne Pilz sinken die Wahlchancen der Grünen jedenfalls drastisch. So ist der Partei nicht mehr zu helfen.