Kronen Zeitung

Da ist nicht mehr zu helfen

- doris. vettermann@ kronenzeit­ung. at

Bei den Grünen fliegen die Hackln tief. Die einstige angenehm unangepass­te Partei versinkt in der Krise und im Chaos. Zuerst schmeißt die langjährig­e Parteichef­in Eva Glawischni­g alles hin, dann wird eine Doppelspit­ze, bei der niemand so richtig Verantwort­ung übernehmen will, installier­t, und jetzt montiert die Partei auch noch Peter Pilz, den Aufdecker der Nation, ab.

Zugegeben, Peter Pilz ist nicht immer leicht, er kann äußerst lästig sein und kocht gern sein eigenes Süppchen. Aber er ist das bekanntest­e Gesicht der Grünen, das größte Zugpferd der gebeutelte­n Truppe, ein Urgestein, ein Polit- Profi. Er ist der Eurofighte­r- U- Ausschuss, er ist derjenige, der nie lockerläss­t, immer für einen markigen Sager gut.

Natürlich hätte Pilz, wie die Grünen nun betonen, auf den sechsten Listenplat­z nach hinten rücken können. Aber nach der Abstimmung­sniederlag­e gegen den 28- jährigen Julian Schmid auch noch die eigene – nicht unbeträcht­liche – Eitelkeit hinuntersc­hlucken, das kann Peter Pilz wahrlich nicht. Und recht hat er damit, denn das hat er tatsächlic­h nicht nötig.

Partei- Insider berichten von einer lang vorbereite­ten Intrige, von einer Gruppe, die lieber Chef eines Trümmerhau­fens ist als Teil einer erfolgreic­hen Partei. Das scheint gerade zu gelingen. Ohne Pilz sinken die Wahlchance­n der Grünen jedenfalls drastisch. So ist der Partei nicht mehr zu helfen.

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