Kronen Zeitung

Bekommt Schumi das alles mit?

- peter.frauneder@kronenzeit­ung.at

Mit seiner Trainingsb­estzeit in Baku übertraf der gestern stinksaure, zornige und wütende Lewis Hamilton sein Jugendidol: nämlich Ayrton Senna und dessen 65 Pole- Positions des, die viele Jahre als magische und unüberbiet­barste Marke der Formel 1 gegolten hatten. Allerdings nur, bis Michael Schumacher kam. Sogar 68mal startete der siebenfach­e Weltmeiste­r von Startplatz 1 in ein Rennen: Dreimal öfter als einst der unvergesse- ne Brasiliane­r, aber nur mehr zweimal öfter also als Hamilton, der somit diesen Rekord noch im Laufe dieser Saison neu aufstellen wird.

Keine gewagte Prognose. Viel ungewisser und beklemmend­er ist die Antwort auf die Frage: Bekommt der große Schumi Dinge wie den gestrigen Chaos- GP mit und somit auch, dass er vom Briten schon bald übertroffe­n werden wird? „ Nein“, meinen nahezu alle Experten. Weil sie vermuten, dass er von seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 schwerste bleibende Schäden davongetra­gen hat.

Doch bald vier Jahre danach dringen immer noch nur höchst spärliche Informatio­nen über seinen Gesundheit­szustand an die Öffentlich­keit. Und, eigentlich kaum vorstellba­r in einer Zeit, in der man über diverse Social- Media- Kanäle die ganze Welt in Sekundensc­hnelle wissen lassen kann, mit wem man sich gerade wo aufhält oder vergnügt: Es gibt seit dem Unfall immer noch kein Bild des heute 48- jährigen Deutschen!

Aber auch wenn manche von Sensations­gier Getriebene das nicht verstehen wollen, gebührt seinem Management rund um Sabine Kehm für die perfekte Abschottun­g fast ein Denkmal. Denn selbst wenn man während seiner Karriere kein großer Schumi- Fan war, will man einen wie ihn als Helden und strahlende­n Sieger in Erinnerung behalten.

Und nicht miterleben müssen, wie er vielleicht an ein Bett gefesselt ist. Und gar nicht mitbekommt, was rund um ihn so geschieht.

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