Bekommt Schumi das alles mit?
Mit seiner Trainingsbestzeit in Baku übertraf der gestern stinksaure, zornige und wütende Lewis Hamilton sein Jugendidol: nämlich Ayrton Senna und dessen 65 Pole- Positions des, die viele Jahre als magische und unüberbietbarste Marke der Formel 1 gegolten hatten. Allerdings nur, bis Michael Schumacher kam. Sogar 68mal startete der siebenfache Weltmeister von Startplatz 1 in ein Rennen: Dreimal öfter als einst der unvergesse- ne Brasilianer, aber nur mehr zweimal öfter also als Hamilton, der somit diesen Rekord noch im Laufe dieser Saison neu aufstellen wird.
Keine gewagte Prognose. Viel ungewisser und beklemmender ist die Antwort auf die Frage: Bekommt der große Schumi Dinge wie den gestrigen Chaos- GP mit und somit auch, dass er vom Briten schon bald übertroffen werden wird? „ Nein“, meinen nahezu alle Experten. Weil sie vermuten, dass er von seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 schwerste bleibende Schäden davongetragen hat.
Doch bald vier Jahre danach dringen immer noch nur höchst spärliche Informationen über seinen Gesundheitszustand an die Öffentlichkeit. Und, eigentlich kaum vorstellbar in einer Zeit, in der man über diverse Social- Media- Kanäle die ganze Welt in Sekundenschnelle wissen lassen kann, mit wem man sich gerade wo aufhält oder vergnügt: Es gibt seit dem Unfall immer noch kein Bild des heute 48- jährigen Deutschen!
Aber auch wenn manche von Sensationsgier Getriebene das nicht verstehen wollen, gebührt seinem Management rund um Sabine Kehm für die perfekte Abschottung fast ein Denkmal. Denn selbst wenn man während seiner Karriere kein großer Schumi- Fan war, will man einen wie ihn als Helden und strahlenden Sieger in Erinnerung behalten.
Und nicht miterleben müssen, wie er vielleicht an ein Bett gefesselt ist. Und gar nicht mitbekommt, was rund um ihn so geschieht.