Ana: Lächelnd durchs Leben fliegen!
D ie Zw eitp latzier te bei „ D ancing Stars“, Ana Milva G omes, derzeit im Musical„ Zorro“in W inzendorf, über ih r e Zeit alsArbeitslose und ih r e Lebenseinstellung:„ Es ist eine W ah l, glücklich zu sein!“
Unter 4 Augen: Ex- D ancing- Star Ana Milva G omes, 37
A na, bei „ Dancing Stars“bist du mir vor allem durch deine überquellende Lebensfreude aufgefallen. Das war nicht nur Show! Ist dir die schon in den Genen mitgeliefert worden?
( lacht) Nein, das war eine ganz bewusste Entscheidung, nachdem ich lange sehr unglücklich war. Ich arbeite ja mit meinem Körper, hatte aber plötzlich kaputte Knie und bin dadurch in ein Loch gefallen. Ich war depressiv, hab mich vollgefressen und in drei Jahren zwölf Kilo zugenommen. Bis ich mir eines Tages gesagt hab: Schluss jetzt! Ich hab keinen Bock mehr, unglücklich zu sein!
Woraufhin sofort alles wieder gut war... A na, wie hast du’s tatsächlich geschafft?
Mein erster Schritt war wirklich dieser Befehl an mich: Jetzt ist Schluss mit Trübsinn. Erleichtert hat mir diesen Schritt sicherlich mein Engagement für das Musical „ Sister Act“. Die Leute aus Wien wollten mich unbedingt haben. Aber ich hab damals nicht mehr an mich geg-
laubt, denn ich hatte davor drei Jahre nix gekriegt, keinen einzigen Job, obwohl ich viele Auditions in Holland und Deutschland gemacht hab.
Wovon hast du in diesen Jahren gelebt?
Von Erspartem, von Arbeitslosengeld und von meinemFreund.
Weißt du heute, warum du damals nichts bekommen hast?
Ja, wegen der Knie. Wegen meiner X-Beinen sollte ich ja eigentlich gar nicht tanzen ( lacht), aber ich hab nie auf meine Knie geachtet. Auch nicht, als ich im Musical „ König der Löwen“sehr viel rumspringen musste. Ich hab auch meine Familie in dieser Zeit total vernachlässigt. Der Job war einfach immer Nummereins.
Aber als ich dann im Musical „ Tarzan“als Affenmama eineinhalb Meter runterspringen musste, da hab ich’s rechts knacksen gehört. MeniskusRiss. Und das vor der Premiere! Ich hab trotzdem zwei Monate weitergearbeitet, obwohl ich nach der Show – trotz vieler Schmerztabletten – nur noch rückwärts über Stiegen gehen konnte. Das war hart. Aber man will’s nicht wahrhaben, sagt sich, das krieg ich schon hin. Aber irgendwann geht’s dann eben gar nicht mehr. Ich musste pausieren. Die Knie sind besser geworden, aber psychisch ist’s mir immer schlechter gegangen, ich hatte einen mentalen Block.
B is 2011, beim Casting zu „ Sister A ct“!
Genau! Die Regisseurin wollt mich unbedingt haben, hat mich aufgebaut und mir neues Vertrauen in mich selbst gegeben. Hätte ich dieses Casting auch geschmissen, dann wär ich heut woanders, Vera. Ich war knapp vorm Aufgeben.
So aber bist du noch bis 22. Juli in „ Zorro“inWinzendorf!
Ja. Aber dazwischen flieg ich zu meiner Familie nach Holland, weil ich mittlerweile weiß, was wirklich wichtig ist: sich Zeit zu nehmen für die Menschen, die man liebt. Und nicht immer an den Job zu denken. Heute bin ich gelassener, weil ich weiß, es ist eine Wahl, glücklich zu sein. Was auch immer passiert: Es ist, wie’s ist. Oft frag ich mich: Worüber ärger ich mich? Geht’s um Leben und Tod? Nein! Ich wünsch mir, dass alle so denken wie ich – das macht das Leben so viel einfacher!