Werben um Pilz hat begonnen
Jetzt LoCkruf der SPÖ AufdeCker lehnt noChmAliges AngeBot der Grünen AB
Wi e n . – Spätestens jetzt sollten die Grünen merken, wie sehr ihnen die öffentliche Demontage ihres bekanntesten Parteimitglieds, dem Aufdecker Peter Pilz, schadet. Denn kaum ist der Polit- Profi bei den Grünen draußen, geht schon das Werben der anderen Parteien los. Dieses wird aber wohl erfolglos bleiben.
SPÖ- Klubobmann Andreas Schieder streckt die Hand in Richtung Peter Pilz aus. Ein Seitenwechsel des grünen Urgesteins wäre ein „ verlockender Gedanke“, so Schieder. Pilz brauche nur ein entsprechendes Zeichen geben, lässt der rote Klubchef an seinem Interesse an „ Mister Eurofighter“keinen Zweifel. Bereits am Sonntag, wenige Stunden nach der Demontage von Peter Pilz beim Grünen Bundes- kongress in Linz, mehrten sich auf den sozialen Netzwerken die Stimmen, dass der neue ÖVP- Chef Sebastian Kurz Pilz ein Angebot machen solle.
Das bisherige grüne Zugpferd, das einst auch Alexander Van der Bellen zur Partei geholt hatte, wird wohl allen Lockrufen widerstehen. So wie auch dem neuerlichen Angebot der Grünen, auf einem hinteren Listenplatz in einen Vor- zugsstimmenwahlkampf zu ziehen. „ Ich bin zur Vordertür raus, also werde ich jetzt nicht wieder zur Hintertür reingehen“, sagte Pilz bereits am Sonntag zur „ Krone“. Auf Twitter bedankt er sich für all die Zusprüche: „ Danke, das ist überwältigend. Und eine Freude, die mir das alles leichter macht!“
Auf Facebook liest der ehemalige Grünen- Chef Johannes Voggenhuber seiner Partei die Leviten: „ Nun haben sie es also geschafft und endlich auch Peter Pilz zur Strecke gebracht. Endlich sind sie ganz unter sich. Endlich ist niemand mehr da, der sie an irgendwelche ihrer längst begrabenen Gründungsideen erinnert.“
Junge Grüne gehen mit der KPÖ zusammen
Die vor einigen Monaten hinausgeworfene Parteijugend beschert den Grünen dreieinhalb Monate vor der Wahl noch ein zusätzliches Problem. Die Jungen Grünen wollen im Oktober gemeinsam mit der KPÖ antreten. Jugendsprecherin Flora Petrik, die sich ja mit Eva Glawischnig angelegt hatte, kritisiert die Mutterpartei – diese sei unglaubwürdig und längst Teil des Systems.