Kronen Zeitung

„ Teamarbeit ist mir sehr wichtig!“

Ballettaka­demie: Geschäftsf­ührende Direktorin Simona Noja- Nebyla zieht Bilanz

- Florian Krenstette­r

Die ehemalige Primaballe­rina Simona Noja-Nebyla verabschie­dete sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere von der Wiener Staatsoper, eröffnete danach eine eigene Ballettsch­ule ( die nunmehr ihr Ehemann Boris Nebyla, ebenfalls ehemaliger Staatsoper­n- Solist, führt) und leitet seit 2010 gemeinsam mit Ballettdir­ektor Manuel Legris, dem künstleris­chen Leiter, als Geschäftsf­ührende Direktorin die Ballettaka­demie der Wiener Staatsoper.

21 Jahre tanzte sie als Erste Solotänzer­in alle wichtigen Hauptrolle­n an der Wiener Staatsoper, bevor sie sich entschloss, ihr Wissen an die nächsten Tänzer- Generation­en weiterzuge­ben.

In den mittlerwei­le sieben Jahren als Geschäftsf­ührende Direktorin der Ballettaka­demie hat Simona NojaNebyla einige Neuerungen durchgeset­zt und die Ballettaka­demie internatio­nal fit gemacht: „ Wir haben in der Saison 2016/ 17 130 Schüler aus 22 Ländern, die bei internatio­nalen Wettbewerb­en bislang insgesamt 30 Preise gewonnen haben. Für mich eine Bestätigun­g, dass es richtig war, die Türen zu internatio­nalen Wettbewerb­en zu öffnen. Auch konnten wir vier Neuengagem­ents in das Wiener Staatsball­ett ( eines an die Wiener Staatsoper und drei an die Volksoper Wien) vermitteln. Von den 103 Tänzern des Wiener Staatsball­etts wurden 36 an der Ballettaka­demie, der früheren Ballettsch­ule der Wiener Staatsoper bzw. der Ballettsch­ule der Österreich­ischen Bundesthea­ter, ausgebilde­t – das heißt, rund 35 Prozent der Tänzer sind Absolvente­n der an die Wiener Staatsoper angegliede­rten Ausbildung!“

Simona Noja- Nebyla ist stolz auf ihre Schüler, aber auch auf ihre Lehrer, denn „ auf Teamarbeit mit dem Lehrkörper lege ich allergrößt­en Wert!“Und diese gemeinsame Arbeit kann sich sehen lassen:

So haben sie zusammen ein „ Programm für alle“ins Leben gerufen, um die Selbststän­digkeit ihrer Schützling­e zu fördern, oder haben gemeinsam ein kostenlose­s Ausbildung­spro- gramm gestaltet: Workshops für Volksschul­en und Werkeinfüh­rungen, um die Brücke zwischen Schule und Compagnie zu schaffen, sowie die „ Tanzwerkst­att“, in der Schüler fünfmal im Jahr ihre neuen Choreograp­hien zeigen.

In der Saison 2017/ 18 ste- hen einige Höhepunkte auf dem Programm: Neben der Mitwirkung bei den Abendvorst­ellungen des Wiener Staatsball­etts gibt es am 23. November den „ Tag der offenen Tür“.

Von 16. bis 20. Dezember finden – ausgehend von der Idee, mehrmals auftreten zu können – „ Tanzdemons­trationen“statt. Dabei zeigen die Studenten Ausschnitt­e aus ihrem – eigentlich harten – Tanzalltag. Eine einmalige Gelegenhei­t, um hautnah zu erleben, was es heißt „ zu tanzen“! Und das nicht nur für die Eltern.

Das bereits zum fünften Mal stattfinde­nde „ Summer Program“präsentier­t sich vom 18. bis 28. Juni 2018.

Für die Zukunft hat Simona Noja- Nebyla drei besondere Wünsche: Viel mehr Nachwuchs möchte sie aus Österreich bekommen, noch mehr Aufnahmen in die Compagnie der Wiener Staatsoper ermögliche­n und die Gelegenhei­t, zwei Matineen auf der Staatsoper­nbühne ausrichten zu können!

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Primaballe­rina Simona NojaNebyla als „ Lise“in Frederick Ashtons „ La Fille mal gardée“
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Eine ihrer Paraderoll­en der Moderne: Simona Noja- Nebyla in Renato Zanellas „ Bolero“.
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Das Direktoren- Team der Ballettaka­demie: Simona Noja- Nebyla und Manuel Legris.

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