Kronen Zeitung

Im Stich gelassen

- Maggie Entenfelln­er

Unglaublic­h: Da wird eine Novelle zum Tierschutz­gesetz erlassen, die wesentlich­en Änderungen für unzählige Tierschütz­er in Österreich mit sich bringt, und dann lässt man sie geschlosse­n im Regen stehen. Und das geht zulasten jener Lebewesen, die durch das Gesetz eigentlich geschützt werden sollten! Auch ich versuche seit Wochen, Licht in die Sache zu bringen – die Rede ist von der Tiervermit­tlung Neu.

An sich ist die Idee löblich: Es ist ab sofort verboten, dass Hinz und Kunz Tiere im Internet verscherbe­ln. Dadurch soll dem illegalen Tierhandel endlich Einhalt geboten werden. Wer Vierbeiner „ öffentlich feilbieten“möchte, muss sich dafür eine Genehmigun­g holen. Womit wir auch schon beim Problem angekommen sind.

Denn die Gesetzesno­velle ist zwar seit Wochen in Kraft, das Gesundheit­sministeri­um hat es aber immer noch nicht geschafft, klare Leitfäden dazu zu veröffentl­ichen. Denn die Bedingunge­n für private Pflegestel­len, Tierheime, Vereine etc. sind keinesfall­s gleich. Auch gelten für Pferde andere Vermittlun­gsregeln als für Hunde und so weiter. Auf eine für Laien verständli­che Zusammenfa­ssung wartet man bisher vergeblich, sogar von den Behörden kommen widersprüc­hliche Aussagen. Das Gesundheit­sministeri­um speist uns seit Wochen mit Paragraphe­n- Wirrwarr ab, die Leitfäden seien „ in Arbeit“.

Liebe Leute – ihr könnt nicht einfach ein Gesetz ändern und dann all jene damit alleine lassen, die den Tieren an vorderster Front helfen. Ist euch eigentlich klar, was es bedeutet, wenn alle privaten Pflegeplät­ze wegfallen? Die Tierheime sind jetzt schon restlos voll.

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