Wohin mit dem vielen Geld?
B& C Holding hat beim Verkauf der Lenzing- Aktien 550 Millionen Euro eingenommen
Ein goldenes Händchen haben sie gehabt, die Entscheidungsträger in der B& C- Stiftung: Sie haben dicke Aktienpakete von Semperit verkauft, offenbar weil der Kurs im letzten Jahr um fast 100 Prozent gestiegen war. Der Lohn der klugen Tat: Dem Vernehmen nach sind rund 550 Millionen Euro auf den Konten der B& C Stiftung bzw. Holding eingegangen.
Was die Frage im Markt provoziert: Was macht die B& C Holding jetzt mit diesem vielen Geld? Ihr Stiftungszweck ist nämlich „ die Förderung des österreichischen Unternehmertums“. Durch eine kluge Beteiligungspolitik sollen Arbeitsplätze im Land gesichert werden und auch die Wertschöpfung erhalten bleiben. Dabei soll die B& C In- dustrieholding eine Rolle als aktiver Kernaktionär wahrnehmen.
Die in der Öffentlichkeit wenig bekannte B& C Stiftung ist ursprünglich aus dem Bank- Austria- Umfeld entstanden und heute eine der größten unabhängigen österreichischen Beteiligungsholdings. In der Stiftung amtiert ExBank Austria- General Erich Hampel als Chef, im B& C- Aufsichtsrat dominierten der bekannte Anwalt Wolfgang Hofer sowie der Wirtschaftstreuhänder Georg Bauthen, inzwischen verstärkt auch der Manager Bästlein die B& C.
Derzeit besitzt die B& C 52,7 Prozent an der AMAG, 54,2 Prozent an Semperit und auch nach dem Aktienverkauf knapp über 50 Prozent an der ebenfalls börsenotierten Lenzing AG. Andere Beteiligungen wie am Hotel Imperial und am Goldenen Hirsch wurden veräußert, mit der Vamed ist man noch verbunden.
Wer kommt als „ Objekt der Begierde“in Frage? Die B& C- Entscheider denken erst darüber nach. Genannt werden unter anderem die Wienerberger, es kommen aber auch andere Industriebetriebe in Frage. Denkbar ist auch, dass man einer hoffnungsvollen Firma zu einem erfolgreichen Börsenstart verhilft, Geld ist genug vorhanden!