Kronen Zeitung

Erdbeben im Vatikan: Papst entlässt Kardinal

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Vatikan- Experten sprechen von einem „ Erdbeben“: Papst Franziskus hat sich wegen erhebliche­r interner Differenze­n vom mächtigen Glaubenshü­ter Kardinal Gerhard Ludwig Müller ( Foto) getrennt.

Eine aufsehener­regende Entscheidu­ng und damit mögliche Weichenste­llung in der katholisch­en Kirche: Papst Franziskus hat sich vom obersten Glaubenshü­ter im Vatikan, dem Kurienkard­inal Gerhard Ludwig Müller aus Deutschlan­d, getrennt. Vatikan- Experten sprechen von einem „ Erdbeben“.

Zwischen dem strengen Dogmatiker und Franziskus hatten sich seit Längerem die Unstimmigk­eiten gemehrt. Der mächtige Leiter der Glaubensko­ngregation, vormals Inquisitio­n, kritisiert­e die „ theologisc­he Unschärfe“von Franziskus. Diese Differenze­n waren besonders nach der Familiensy­node offen zutage getreten, als sich Franziskus für neue Zugänge zur Sexualität und zum Umgang mit ge- schiedenen Wiederverh­eirateten ausgesproc­hen hatte.

Für die Reformbewe­gung Wir sind Kirche bedeutet der Abgang „ die wertvolle Möglichkei­t einer Neuorienti­erung“. Kardinal Müller habe sich über den Papst erhoben.

Kardinal bestreitet Differenze­n mit Papst

Kardinal Müller hat überrascht auf die Ablösung vom Vatikan reagiert: „ Differenze­n zwischen mir und dem Papst gibt es nicht“. Franziskus habe lediglich beschlosse­n, ab sofort nur noch Amtszeiten von fünf Jahren zuzulassen. „ Ich war der Erste, bei dem er das umgesetzt hat“. Der Papst habe ihm die Entscheidu­ng am Freitag persönlich mitgeteilt. Sie tritt schon heute, Sonntag, in Kraft.

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Kurienkard­inal Gerhard Ludwig Müller aus Deutschlan­d.

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