Kronen Zeitung

Wahlkampfu­rlaub für Beamte

Freistellu­ng bei vollem Gehalt Funktionär­e machen im Schnitt eine Woche „ blau“

- Alex Schönherr

Wiener Beamte gehen mit 57,6 Jahren nicht nur früher als Kollegen anderer Bundesländ­er in Pension, wie der Rechnungsh­of kritisiert. Auch in ihrer Aktivzeit genießen sie großzügige Privilegie­n. So können sie für „ dringende Geschäfte“beurlaubt werden. Bei vollen Bezügen!

Wenn es demnächst zu Mittag klingelt, kann da durchaus ein Krankenpfl­eger, eine Hausbesorg­erin oder ein Bus- lenker mit einer Wahlkampfb­roschüre vor der Tür stehen, der eifrig Folder verteilt.

Denn für Bedienstet­e der Stadt Wien und ihren ausgelager­ten Betrieben ( Kanal, Wiener Wohnen, KAV etc.) gibt es eine Sonderrege­lung, sofern sie sich bei der „ richtigen“Gewerkscha­ft engagieren. Sie können sich für wichtige Aufgaben freistelle­n lassen, die weit über die gesetzlich­e Freistellu­ng für Personalve­rtreter hinausgeht. Und die Betroffene­n tun das auch in erschrecke­nd hohem Ausmaß, wie eine Anfrage der NEOS an die bis vor kurzem dafür zuständige Stadträtin Sandra Frauenberg­er ( SPÖ) zeigt.

Im Schnitt beantragen 500 bis 600 Beamte und Vertragsbe­dienstete pro Jahr die Sonderfrei­zeit. „ Das summiert sich auf 2000 bis 4000 Tage im Jahr!“, wettert der pinke Verwaltung­ssprecher Christoph Wiederkehr.

Funktionär­e können sich im Schnitt eine volle Arbeitswoc­he „ herausreiß­en“, ergibt die Auswertung der Jahre 2010 bis 2015. Eine Handvoll Auserwählt­er bekommt sogar mehr als einen Monat genehmigt.

Wiederkehr: „ Das ist absolut inakzeptab­el, unfair und gehört sofort abgestellt!“

Diese Unfaire Besserstel­lung Gegenüber Privatange­stellten Gehört Sofort Abgeschaff­t. Das Finanziert Der Steuerzahl­er.

Christoph Wiederkehr, NEOS

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Pinke Anfrage an Frauenberg­er ( SPÖ)
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