Polizist als Doppelmörder?
Laut Anklage tötete er schwangere Freundin und Sohn Prozess in Wien:
Sie lag auf dem Bett. Weinte, weil er zu seiner Geliebten wollte. Da schoss ihr der Lebensgefährte, Polizist Daniel L., mit seiner Dienstwaffe in den Kopf, tötete sie damit. Dann verbrachte er noch einen letzten Tag mit seinem Sohn Noah ( 22 Monate) – und der „ anderen“, bevor er auch den Kleinen erwürgte. Prozessstart am Donnerstag in Wien.
Der Steirer Daniel L. hatte die Kärntnerin Claudia K. 2014 kennengelernt, sie wurde bald danach schwanger. Das Paar zog nach Wien, wo er als Polizist arbeitete – sie aber vereinsamte und wollte immer mehr Aufmerksamkeit . . .
Im Juni 2016 begann er eine Affäre mit einer alleinerziehenden Mutter. Als Claudia SMS der Geliebten auf f Daniels Handy entdeckte und ihn zur Rede stellte, besorgte er ein Zweithandy und hielt die Affäre auch aufrecht, als Claudia wieder schwanger war. Bei der Geliebten beschwerte er sich über seine angebliche „ Ex“: „ De Alte is abnormal. De verhaut mir mein Leben.“
Gehäuft kam es zum Streit mit Claudia. Erstmals suchte Daniel laut Anklage im September im Internet nach „ Genick brechen“. Kurz darauf versuchte er sie angeblich, von hinten zu würgen. Tage später kaufte er Müllsäcke und eine Axt, recherchierte im Internet, ob ein Kopf- oder Herzschuss gefährlicher sei – und holte seine Dienstwaffe heim . . .
Am 2. Oktober wieder: Streit. Claudia wollte ihn nicht aus der Wohnung lassen, warf sich weinend auf das Bett. Da entschloss er sich laut Anklage, „ das Ganze zu Ende zu bringen“, und erschoss sie.
„ Dachte nur, wie wird er jetzt aufwachsen?“
Den restlichen Tag verbrachte er mit Noah und seiner Geliebten, die nichts vom Tod der Frau ahnte. Am nächsten Tag erwürgte er das Kind. Aus Mitleid, wird er später sagen: „ Ich dachte nur, wie wird mein Sohn jetzt aufwachsen ohne Mama. Ich hatte solche Wut auf mich selbst. Ich habe dann einfach nicht mehr denken können.“
Zur Vertuschung verschickte er falsche SMS und machte eine Vermisstenanzeige. Die Leichen brachte er in die Steiermark – wo er auch verhaftet wurde.
Scherze mit Geliebter nach den Tötungen
An die Geliebte schrieb er noch über Noah, als der längst tot war: „ Ich hoffe nur, dass es dem Kleinen gut geht.“Und: „ Er ist so herzig. Ich würde alles für ihn tun.“Und dann scherzte man über die letzte gemeinsame Nacht, machte Pläne für die kommenden Tage . . . Am Donnerstag, 6. Juli, muss er sich dafür in Wien vor Geschworenen verantworten. Er sei „ todunglücklich“gewesen, sagte er in den Einvernahmen, Claudia habe geklammert, ihn kontrolliert und geschlagen. Ihm droht lebenslange Haft.