Kronen Zeitung

Venezuela am Abgrund

- Mag. Klaus Goldmann, Gallneukir­chen

Mir ist völlig unverständ­lich, warum so viele Jugendlich­e in Europa, gerade im Westen, immer noch mit Che-Guevara- Leibchen oder sonstigen kommunisti­schen Symbolen durch die Gegend laufen. Gerade Venezuela ist doch das beste Beispiel, dass der real existieren­de Sozialismu­s nicht funktionie­rt. Sicher, auch ich finde so manche außenpolit­ischen Ansichten, die der verstorben­e Präsident Chavez gehabt hat, gut, jedoch die Wirtschaft­spolitik des sozialisti­schen Landes ist eine Katastroph­e.

Aufgrund der Verstaatli­chung von Unternehme­n wurden funktionie­rende Betriebe von ahnungslos­en Bürokraten übernommen, die keine Ahnung von Wirtschaft haben. Die Produktion von Nahrungsmi­tteln ging drastisch zurück, sodass die Lebensmitt­elläden aussehen wie in den schlimmste­n Sowjet- Zeiten, sprich leer sind. Da die staatlich gelenkte Wirtschaft, außer Öl, nichts zu bieten hat, muss fast alles importiert werden. Die Regierung um den ehemaligen Busfahrer Nicolás Maduro wusste sich nicht anders zu helfen, als Geld zu drucken.

Das Ergebnis ist ein totaler Verfall der Währung. Die Inflation macht Simbabwe Konkurrenz und liegt bei 800 Prozent. Die Venezolane­r leiden millionenf­ach an Hun- ger und müssen teils nicht zum Verzehr geeignete Tiere essen, um irgendetwa­s in den Magen zu bekommen.

In den USA und Westeuropa halten viele Studenten den Sozialismu­s für eine gute Sache. Der bekennende Sozialist Bernie Sanders wurde bei den US- Vorwahlen vor allem von der Jugend unterstütz­t. Ich rate diesen Jungen als Normalo und nicht als Tourist, einige Monate in Venezuela oder Kuba zu leben, dann werden sie vom sozialisti­schen Traum geheilt. Wie heißt es so schön: „ Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer mit 30 noch Kommunist ist, kein Hirn.“

 ?? Foto: AP Photo/ Fernando Llano ?? Seit drei Monaten kommt es in Venezuelas Hauptstadt Caracas immer wieder zu Protesten gegen Präsident Nicolas Maduro. Die Menschen fordern den Rücktritt des Staatsober­hauptes.
Foto: AP Photo/ Fernando Llano Seit drei Monaten kommt es in Venezuelas Hauptstadt Caracas immer wieder zu Protesten gegen Präsident Nicolas Maduro. Die Menschen fordern den Rücktritt des Staatsober­hauptes.

Newspapers in German

Newspapers from Austria