Ist Kurz der Messias?
Es ist zum Verzweifeln! Nach Kurzens unblutiger Revolution, die in den Augen der bürgerlich ausgerichteten Österreicher eine echte Chance auf Erneuerung zu haben scheint, fängt der freiheitliche Klabautermann H.- C. Strache an, seinen eventuellen Koalitionspartner Kurz anzupatzen. Hat der noch alle Tassen im Schrank, oder will er sich selbst abmontieren?
Kurz ist ein Profi geworden, der, so wie ich ihn einschätze, solche Mätzchen nicht goutiert und sich garantiert jene Wähler zurückholt, die notgedrungen die FP gewählt hätten, um die Koalition abzuwählen. In diesem Sinne wird H.- C. niemals Kanzler werden, weil er zu wenig konsensfähig ist. Rabauken und Biertischfanatiker zu überzeugen, ist sehr leicht, aber ehrliche Politik mit Andersdenkenden auszuschnapsen ist seine Sache garantiert nicht.
Kurz ist jener Strohhalm, um sich daran anzuklammern, kein Heißsporn und auch geeignet, den unsäglichen Deppen in Brüssel klar zu machen, dass auch Österreich Wün- sche hat, die gehört zu werden haben. Die bisherige linksdominierte Verschwendungspolitik wegzubringen ist eine Bürgerpflicht und wird noch einigen Zorn produzieren, aber jetzt gehören die Jungen her, denen die saturierten egoistischen Altspatzen schon lange genug die Lebensgrundlagen ihrer Zukunft entziehen.
Übrigens: Kurz kopiert nicht Straches Forderungen aus der Vergangenheit, er hatte nur bisher noch nie die Power erlangt, sie real durchzusetzen.