Kronen Zeitung

Integratio­nsresisten­z

- Mag. Martin Behrens, Wien

Tatsache ist, dass Integratio­n von betroffene­n Zielgruppe­n weder erwünscht noch einzuforde­rn ist, weil man zwar Staatsbürg­erschaften, nicht aber innere Einstellun­gen und die Herkunftss­olidarität, vor allem aber Lebenswelt­en und Alltagsver­halten, formal wechseln kann wie ein Hemd. Und bei Masseneinw­anderung kommt es zusätzlich zu eigendynam­ischen Effekten, die Integratio­n gar nicht mehr erfordern, nämlich dann, wenn homogene ethnische Gruppen eine kritische Menge überschrei­ten.

Wenn solche Gemeinscha­ften Firmen gründen und vorwiegend Landsleute beschäftig­en bzw. als Kunden haben, wird das zum Selbst- läufer, und bei gelegentli­chen Kontakten mit Behörden hilft man sich mit Merkblätte­rn in der Landesspra­che oder mit Dolmetsche­rn.

Aus diesen Perspektiv­en bleibt das Schlagwort Integratio­n ein inhaltslee­res Trugbild und ist bestenfall­s ein frommes Wunschbild.

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