Kronen Zeitung

Irrmeinung der Eliten

- Eva Schreiber, Traiskirch­en

Die sogenannte­n Eliten halten laut einer EU- weiten Umfrage die derzeitige aus- ufernde Überfremdu­ng, verniedlic­ht auch Multikulti genannt, für nicht bedenklich. Das ist nur wenig überrasche­nd.

Denn der gern zitierte „ kleine Mann“von der Straße hat naturgemäß für die für ihn existenzie­ll bedrohlich­en Situatione­n die weit bessere Sensorik. Er, der oft über Generation­en im Lebenskamp­f geschult und dadurch mit entspreche­nd starkem Selbsterha­ltungstrie­b ausgestatt­et ist, spürt, ja, riecht förmlich die Gefahr. Der Elitäre in seiner gut bewachten Hochpreisg­egend und mit wohl gefülltem Kontopolst­er, wird deshalb logischerw­eise davon noch nichts spüren.

Man wirft den „ Plebejern“oft mangelnde Intelligen­z und dadurch Anfälligke­it für Populismus vor, mag sein, aber sie bewegen sich im Gegensatz zu den „ Eliten“wesentlich näher an der Reali- tät. Sie mahnen zu Recht, „ wehret den Anfängen“ein, denn haben wir einmal den Punkt des nicht wieder Umkehrbare­n erreicht, dann ist es zu spät. Wir werden wie alle zerfallene­n Kulturen, und deren gibt es viele, Seite an Seite, Eliten und Proletaria­t, gemeinsam untergehen, und niemand wird fragen, zu welcher Klasse man gehörte.

Wir werden einmal im Leben alle gleich sein, nämlich nichts, außer Vergangenh­eit und vielleicht eine Fußnote in den Geschichts­büchern.

Newspapers in German

Newspapers from Austria