Erbitterte Streits
Der Wut- Rempler des Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton in Baku wird von einem Großteil der Formel- 1Experten und Fans verurteilt. Doch in gewisser Hinsicht betrieb der Deutsche damit kostenlose Werbung für seinen Sport. Weil für Gesprächsstoff gesorgt ist. Und mehr Gesprächsstoff bedeutet naturgemäß mehr Interesse.
Das wird immer von Rivalitäten zunehmend geschürt. Von Zweikämpfen großer Sportler. Nicht umsonst sind die erbitterten Duelle zwischen Ayrton Senna und Alain Prost, die von Hass und gegenseitiger Abneigung geprägt waren, in den Köpfen vieler Menschen mehr verankert als die WM- Titel von manch farblosen Langweilern.
Aber nicht nur in der Formel 1 elektrisieren solche Zweikämpfe die Massen. Im österreichischen Skisport etwa sorgte der vermeintliche zwischen den Erzrivalen Hermann Maier und Stephan Eberharter um Gold in der WM- Abfahrt 2003, das schließlich mit Michael Walchhofer ein ganz anderer holte, für die höchste je in unserem Land registrierte TV- Einschaltziffer bei einem Sportereignis. Knapp 2,3 Millionen sahen damals zu.
Im Radsport fieberten einst die einen mit Lance Armstrong, die anderen mit Jan Ullrich mit. Und auch in der Fußball- Gegenwart ist ein „ Giganten- Duell“stets in aller Munde: Jenes zwischen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo samt der Frage, wer von ihnen der Beste des Erdballs sei.
Darüber streiten Fans der beiden fast genau so erbittert wie einst Senna und Prost.