China – USA: Neue Eiszeit!
Trump vom Reich der Mitte schwer enttäuscht Krise vor dem G20- Gipfel
Peking/ Washington. Ein US-Zerstörer im Südchinesischen Meer, Waffenverkäufe an Taiwan und Sanktionen gegen eine chinesische Bank. Peking ist gleich dreifach verärgert über Washington. Schaukelt sich jetzt der Konflikt zwischen den rivalisierenden Mächten beim G- 20 Gipfel in Hamburg weiter hoch?
Die Beziehungen beider Länder seien von einigen „ negativen Faktoren“beeinflusst, sagte der chinesische Staatschef Montag in einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Trump. Washington hatte in den vergangenen Tagen mit einer Reihe politischer und militärischer Aktionen gleich mehrfach den Ärger Pekings auf sich gezogen.
Erst am Sonntag hatte der US- Zerstörer „ Stethem“im Südchinesischen Meer Gewässer in der Nähe der Paracel-Inseln durchquert und war während der „ RoutinePatrouille“auch durch die Zwölf- Meilen- Zone um die Insel Triton gefahren. China sieht diese als Hoheitsgewässer an, obwohl es nach einem Urteil des Schiedshofes von Den Haag keinen Anspruch darauf hat. Das Eindringen in chinesische Hoheitsgewässer sei eine „ ernsthafte politische und militärische Provokation“, hieß es in einer Mitteilung des Pekinger Außenministeriums am Montag.
Für Ärger sorgt zudem ein Waffendeal, den die USA nur Tage zuvor mit Taiwan besiegelt hatten. Peking betrachtet die Inselrepublik als abtrünnige Provinz.
Verstimmungen gibt es zudem im langen Streit um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas. So entschieden die USA ebenfalls in der vergangenen Woche, eine Bank und ein Schifffahrtsunternehmen aus China mit Sanktionen zu belegen, weil beide mit Nordkorea Handel treiben.
Nach der US- Wahl hatte Trump China umarmt und Staatschef Xi Jinping als einen „ Freund“bezeichnet in der Annahme, China würde den USA gegen Nordkorea helfen. Später äußerte sich Trump zunehmend enttäuscht, weil er die Hilfe vermisste.