Gipfel- Triumph mit fremder Lunge
Medizinische Sensation dank heimischen Ärzten Wissenschafter begleiteten Transplantationspatienten zum Kilimandscharo Erfolgreiche Afrikaexpedition
Um den Kilimandscharo zu bezwingen, bedarf es schon einer gesunden „ Pumpe“. Eine noch beachtlichere Leistung ist es, mit einer transplantierten Lunge den höchsten Berg Afrikas zu besteigen. Dies schaffte jetzt eine Gruppe von Patienten mit wissenschaftlicher Begleitung der Medizinischen Universität Wien.
Nach intensiver Vorbereitung machten sich im Juni zehn Patienten im Alter von 23 bis 63 Jahren gemeinsam mit Ärzten und Betreuern der MedUni Wien und des Wiener AKH auf den Weg zum Kilimandscharo, der mit 5895 Metern in den Himmel Tansanias ragt. Allen Patienten war gemeinsam, dass sie in den vergangenen 15 Jahren an der Uniklinik eine Lunge transplantiert bekommen haben, ein Mann hatte sogar eine kombinierte Le- ber- und Lungentransplantation hinter sich. Die Teilnehmer kamen aus mehreren Ländern, da Wien weltweit
Die LeBensqualität und Leistungsfähigkeit, die man naCh einer Lungentransplantation erreiChen kann, sind unglauBliCh gut. Prof. Walter Klepetko, Thorax- Koryphäe
zu den führenden Zentren zählt. Hier bekommen jährlich bis zu 120 Menschen eine zweite Chance zum Durchatmen.
Nur zwei Personen mussten auf dem Weg zum Gipfel bei 4000 Metern aufgeben. Alle anderen schafften es mit zum Gipfel. Täglich wurden die Bergsteiger untersucht. Unter anderem wurden Blutgase, Nieren- und Elektrolytwerte sowie der Höhenkrankheits- Score gemessen. „ Die Expedition dient als Beweis, dass mannach schwerer Krankheit und dem chirurgischen Eingriff einer Lungentransplantation wieder ein aktives Leben führen kann“, erklärt Pulmologe Dr. Peter Jaksch.