Kronen Zeitung

Apotheker zahlte Erpresser 10.000 €

„ Schuss ins Blaue“vor Linzer Gericht:

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Es war „ ein Schuss ins Blaue“, sagte der arbeitslos­e und drogensüch­tige Angeklagte ( 26) in Linz vor Gericht. Er hatte einen Apotheker um 10.000 Euro erpresst – und der hatte sogar bezahlt! Gestern zeigte sich der Mann reumütig, will endlich einen Entzug machen – und bekam 18 Monate Haft ( noch nicht rechtskräf­tig).

Die Erpressung sei „ rein zufällig“passiert, erinnert sich der junge Mann vor Gericht. Seiner Freundin, die an einem Drogenersa­tzprogramm teilnimmt, sei es so schlecht gegangen, dass er sie ins Krankenhau­s bringen musste, wo sie schließlic­h sogar ins Koma fiel. Die Schuld daran gab er offenbar dem Apotheker, der die Ersatz- Medikament­e herausgege­ben hatte. Er drohte damit, ihn bei der Polizei und bei der Apothekerk­ammer anzuzeigen – und der Pharmazeut zahlte tatsächlic­h zweimal 5000 Euro! Was die Richterin auch von „ einem moderaten Fehlverhal­ten des Opfers“sprechen ließ. Vom „ Erlös“kaufte sich der Täter dann ein Auto und ein Motorrad.

Erst als der Angeklagte noch einen zweiten Erpressung­sversuch startete, erst- attete der Apotheker endlich Anzeige. Anwalt Andreas Mauhart bat um Milde für seinen Klienten: dessen Drogenkarr­iere habe erst begonnen, als er 13 Monate in UHaft verbringen musste – wegen einer Mordanklag­e, von der er später komplett frei gesprochen wurde!

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Apotheker und ihre Medikament­e: eine hohe Verantwort­ung!

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