Transithölle in der Diesel- Republik
„ Wären wir Herr im eigenen Land, könnten wir die Lkw- Maut so lange erhöhen, bis der Transport per Schiene rentabler wäre und sich die Bahn dumm und dämlich verdient“, so August Riegler in seinem LB vom 22. Juni.
Es mag schon stimmen, dass wir aufgrund von EUVerpflichtungen die Mautgebühren nicht willkürlich erhöhen können – aber wer sollte uns daran hindern, die steuerliche Begünstigung von Diesel – satte 8,5 Eurocent/ Liter – einzustellen, denn die fördert nicht nur den Lkw- Verkehr, sondern hat auch dazu geführt, dass mehr als die Hälfte unserer Pkw das Land dieselnd verstinken.
Diese steuerliche Angleichung ließe sich leicht rechtfertigen, denn ein Liter Diesel enthält wesentlich mehr Energie als die gleiche Menge Benzin – nur weiß das niemand. Helmut Hintner, Salzburg
Der Dieselschmäh
Als jüngstes Feindbild in Sachen Luftverschmutzung hat man sich jetzt den Dieselmotor ausgesucht; in München ist ein Fahrverbot für ältere Modelle des Selbstzünders geplant – gerade in jener Stadt, wo durch den stark frequentierten Flughafen mit Tausenden Starts, Landungen und Überflügen von Düsenjets der Himmel mit Kondensstreifen manchmal fast verdunkelt wird ( ähnlich wie bei uns in Schwechat). Auch wenn der Flugzeugkraftstoff Kerosin relativ weniger Schadstoffe als Diesel hinterlässt, „ regnen“– vor allem beim Start und manchmal auch beim Ablassen dieses Treibstoffes vor der Landung – noch immer Unmengen an Umweltgift auf uns herab.
Mit dem Schmäh vom al- leinigen Umweltvergifter Diesel will man offensichtlich von den Umweltproblemen des immer dichter werdenden Flugverkehrs ablenken. Kerosin wird subventioniert, während man den Diesel
boykottiert. Franz Weinpolter, per E- Mail
Diesel- Debatte
Würde es in der Diskussion um höhere Dieselsteuern tatsächlich um die Umwelt gehen, dann dürfte man nicht alleine einseitig eine Antriebsart zum „ Saulus“erklären, sondern man müsste zuerst einmal die auch im internationalen Vergleich hierzulande generell viel zu hohen Fix- Belastungen für Kraftfahrzeugbesitzer infrage stellen: Ein Auto, das steht, belastet die Umwelt logischerweise sicher weniger als eines, das pro Jahr möglicherweise 30.000 Kilometer oder gar noch weiter gefahren wird. Deutschland versucht aktuell im Zuge der Einführung einer Pkw- Maut hier über eine Gegenverrechnung mit der Kfz- Steuer einen Akzent zu setzen, obwohl die deutsche Kfz- Steu-
er für ein und dieselbe Type um durchschnittlich 50 Prozent geringer ausfällt als die österreichische motorbezogene Versicherungssteuer und das „ Pickerl“bzw. der TÜV dort auch bei älteren „ Vierrädern“nur alle zwei Jahre und nicht jährlich erneuert werden muss.
Werter Herr Umweltminister, welche „ Öko- Mobile“werden denn von der Staatsspitze gefahren bzw. wurden dort bereits alle großvolumigen „ Selbstzünder“gegen Kleinwagen ausgetauscht? In diesem Zusammenhang sollten nämlich auch einmal Steuerprivilegien von oftmals auch privat genutzten Geschäfts- und „ Repräsentations“- Fahrzeugen gegenüber Privat- Pkw erwähnt werden, von welchen, wie man hören und bisweilen auch auf den Straßen sehen kann, besonders die Produzenten von PS- starken Protz- Autos profitieren, was mich zur folgenden automobilen Annahme führt: Wahrscheinlich sind da noch mehr „ Anti- Diesler“à la Rupprechter bei ihren eigenen Dienstwagen trotz all dem keine Kostverächter . . . Florian Stadler, Aschach/ Donau